Tagebuch Team-Reise 2022

An dieser Stelle werden wir wieder berichten, was unser Team auf unserer Reise vom 07. November bis 06. Dezember 2022 so alles erlebt hat, welche Aufgaben wir vor Ort hatten und wie Eure Spenden eingesetzt wurden. Auch in diesem Jahr wird das Tagebuch nicht nur von einer Person geschrieben, sondern jeder Mitreisende erzählt einmal aus seiner Perspektive. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen.

 

07.11.2022 (Gabi)

Ca. 24 Stunden Anreise stehen mir nun bevor, doch ich bin voller Vorfreude, endlich wieder alle Kinder und die Betreuer:innen der Sonrise Ministries zu sehen. Der Tag fängt schon großartig an. Der Taxifahrer, der mich zum Flughafen fährt, ist so sehr an dem Projekt interessiert, dass er mir gleich Bargeld in die Hand drückt mit dem Hinweis, ich solle es vor Ort einsetzen. Die Flüge gehen pünktlich und auch Richard wartet schon am Flughafen auf mich. Müde gehe ich gegen 2 Uhr Ortszeit ins Bett.

 

08.11.2022 (Gabi)

Ich darf heute etwas länger schlafen, um mich von der Anreise ein wenig zu erholen. Gegen Mittag treffe ich mich mit allen Direktoren der Sonrise Ministries sowie einigen Managern zu einem sehr leckeren Mittagessen. Die Zeit ohne Team gibt mir die Möglichkeit, noch einmal einige organisatorische Details in Ruhe mit ihnen zu besprechen. Danach geht es zum Einkauf mit Aisha und Joanne auf den Markt. Das ist immer ein ganz besonderes Erlebnis, dem bunten Treiben zuzusehen. Und ich entdecke immer wieder Früchte, die ich noch nie in meinem Leben gesehen, geschweige denn jemals gegessen habe wie z.B. die Krokodilfrucht oder Rosenapfel.

 

09.11.2022 (Gabi)

Heute bin ich mit Damali ins neue Baby Home gefahren. Dort durfte ich alle neuen Mitarbeiter:innen der Sonrise Ministries kennenlernen. Mit wachsendem Projekt wächst auch die Zahl der Angestellten. Es ist wunderbar zu erleben, dass wir nicht nur Kindern ein sicheres Zuhause geben, sondern auch Menschen aus den umliegenden Gemeinden eine Arbeitsstelle anbieten können. Und mit viel Liebe tragen alle dazu bei, dass das Heim ein wunderschöner und friedlicher Ort ist.

Am Nachmittag sind wir mit den größeren Baby’s zum Nil runtergewandert und Damali hat ihnen ein wenig Schwimmunterricht gegeben. Es war herrlich, die Kinder so unbeschwert im Wasser spielen zu sehen. Auch unsere Namensgeberin Auntie Peace fühlt sich sehr wohl im neuen Heim.

 

10.11.2022 (Gabi)

Auch das gehört dazu, wenn man einen gemeinnützigen Verein hat. Die Überprüfung zum Einsatz der Spenden sowie das Vervollständigen der Buchführung. Ein lästiger Teil, der aber dazu gehört, wenn man etwas verändern möchte.

 

Nachmittags sind wir dann ins Mirembe Cottage gefahren. Einige der älteren Mädchen aus dem Baby Home sind nun ebenfalls dort untergebracht und bringen viel Leben ins Haus. Vor allen Dingen Gabi ist ein richtiger kleiner stetig lachender Wirbelwind, wie sie es auch schon im Baby Home immer war. Gloria hat mir beigebracht, wie man aus Palmenblättern eine Weihnachtsdekoration für den Baum bastelt sowie aus Mangoblättern eine Tasche. Sie ist eine gute Lehrerin.

 

11.11.2022 (Gabi)

Heute haben wir die Familien besucht, die wir wieder mit einem Baby zusammenführen konnten. Das erste Ziel von Sonrise ist es immer, Familien wieder zusammenzubringen, wo immer dies möglich ist. Vormittags haben wir dafür auf dem Markt Posho, Zucker, Reis und Seife sowie Soda, Kekse und Bonbons als Gastgeschenke eingekauft. Dies ist eine wichtige Unterstützung für die Familien, da viele am Existenzminimum leben. Der erste Weg führte uns zu Tracey. Dem Baby, welches auch auf unserem Peace’s Hope e.V.-Logo zu sehen ist. Anschließend haben wir noch Xervier, Musa, Prince Arthur und Lydia besucht. Wir haben uns Notizen gemacht, was hier alles am dringendsten benötigt wird, wie z.B. Schuhe, neue Kleidung etc. Diese Informationen können wir für den Weihnachtseinkauf nutzen. Denn auch diese Baby’s sind weiterhin in unserer Betreuung und erhalten Dank unserer lieben Sponsoren in Deutschland ein Weihnachtsgeschenk. Das wird eine Freude zum Fest werden.

 

12.11.2022 (Gabi)

Am Vormittag ging es in die Stadt mit drei sehr langen Einkaufslisten. Heute stand der Einkauf von Medikamenten zum Auffüllen der Vorräte der drei Heime an. Dies ist immer ein langwieriger Prozess, die Medikamente alle in der Apotheke herauszupicken und dann noch die Anzahl so anzupassen, dass es genau in unser Budget passt. Dann wird alles verpackt und ins Fahrzeug verladen. Am späten Nachmittag ging es dann erst wieder zurück ins Gästehaus. Aber wir haben im wahrsten Sinne des Wortes eine Wagenladung voll von Medikamenten eingekauft. Und hier fehlten sogar noch einige Pakete, die erst am Montag nachgeliefert werden. Ganz lieben Dank an alle Spender, die diesen Einkauf ermöglicht haben ❤️

Fun Fact für unsere Leser (weniger für uns). In der Nacht ist eine Ratte im Wageninneren verendet, die wir morgens noch nicht finden konnten. Ihr könnt Euch vorstellen, wie das Auto den ganzen Tag über gerochen hat. Aber in Uganda gibt es für alles eine Lösung und am Abend konnte die Ratte auch erfolgreich entfernt werden.

 

13.11.2022 – Gabi

Am Morgen sind wir in die Kirche in der Nähe des alten Baby Home gegangen. Das alte Baby Home ist nun eine Quarantänestation für Neuankömmlinge bzw. für kranke Baby’s. Dort sind sie auch deutlich näher an einem Krankenhaus. Wabirongo, wo sich nun das neue Baby Home befindet, hat kein Krankenhaus in unmittelbarer Nähe. Ein Grund, warum das Sonrise Baby Home dort den Bau einer Klinik plant.

Nachmittags haben wir dann die älteren Mädchen des Mirembe Cottage besucht. Die Regierung sieht leider vor, dass Waisenkinder ab 18 Jahren von den Jüngeren getrennt werden müssen. Daher hat das Mirembe Cottage ein Haus in der Nähe des früheren Children’s Home gemietet. Zunächst haben die Mädchen die ersten Danke-schön-Briefe an ihre Spender für die Weihnachtsgeschenke schön gestaltet und geschrieben. Danach haben wir gemeinsam eines meiner Lieblingspuzzle gepuzzelt. Wasgij. Ein Puzzle, wo man nicht weiß, welches Motiv man genau puzzeln muss. Es war für alle ungewöhnlich und hat riesig viel Spaß gemacht. Ein schöner Nachmittag mit den Mädchen.

 

14.11.2022 (Gabi)

Damali hat mir heute einige Krankenhäuser in Uganda gezeigt. Das bislang größte Projekt von Sonrise ist der Bau einer Klinik in Wabirongo in der Nähe des neuen Baby Home. Die öffentlichen Krankenhäuser sind ziemlich überfüllt, so dass es zunehmend private Kliniken benötigt.

Um einen Eindruck davon zu erhalten, was Sonrise plant, haben wir uns sowohl einige private als auch öffentliche Krankenhäuser angesehen und uns informiert, an was wir alles beim Bau denken müssen. Das wird für uns alle eine Herausforderung. Aber eine, die es absolut wert ist, Zeit und Geld zu investieren. In Wabirongo hat die Bevölkerung meist weite Wege von bis zu 150 km bis zum nächstgelegenen Krankenhaus. Da auch HIV ein großes Problem in dieser Gegend ist, braucht es eine Beratungs- und Behandlungsstelle vor Ort. Besonders beeindruckt haben mich insbesondere eine private Klinik speziell für Kinder sowie eine orthopädische Klinik, welche von einer kanadischen Organisation finanziert wird. Die Kinderklinik tut wirklich alles, um ihren kleinen Patienten den Aufenthalt zu vereinfachen mit einer schönen Wanddekoration und lustiger Verkleidung der Ärzte und Krankenschwestern.

Am späten Nachmittag fahre ich mit Richard zum Flughafen nach Entebbe, um Hans abzuholen. Hans ist in diesem Jahr der einzige Mitreisende. Alle freuen sich schon auf ihn.

 

15.11.2022 (Hans)

Gestern Nacht bin ich in Uganda angekommen. Und nachdem endlich alle Visaformalitäten erledigt waren, wurde ich schon sehr herzlich von Gabi und Richard am Flughafen abgeholt. Heute morgen war erst mal lange ausschlafen angesagt und nachdem wir alle Spenden sortiert hatten, konnte ich meine erste Bekanntschaft mit dem „Mirembe Cottage of Street Girls“ machen. Nach einer kurzen Fahrt wurden wir auch  hier sehr herzlich empfangen und ich war beeindruckt was hier alles in den letzten Jahren geschaffen wurde. Am Nachmittag wurden wir dann von den „Kiddys“ in Beschlag genommen. Danach ging es gleich mit großem Eifer weiter mit dem anfertigen der Weihnachtskarten an die Spender. Mit vielen Eindrücken und todmüde ging es dann am Abend zurück ins Guesthaus wo wir nun meinen ersten Tag ausklingen lassen.

 

16.11.2022 (Gabi)

 

Am späten Vormittag sind wir ins Baby Home gefahren. Hans wurde schon freudig von den Männern in Empfang genommen und zu einem kleinen Tanz aufgefordert. Anschließend hat Damali ihm jedes Haus gezeigt und die Besonderheiten hierzu erläutert. Die kleine Annaliese im Arm zu halten, hat Hans sehr an die Zeit erinnert, als seine Kinder noch so klein waren. Annaliese hat sich sehr gut aufgehoben gefühlt bei ihm. Anschließend hat Damali ihm noch das gesamte Areal rund um das Heim gezeigt sowie seine zukünftige Baustelle und Kollegen. Wir planen den Bau eines neuen Weidezauns mit Futterställen für die Kühe und Hans hat schon seine tatkräftige Hilfe zugesagt, sobald wir aus Kamuli zurück sind. Wir konnten außerdem einige der Sachspenden für das Baby Home verteilen. Die Kleidung wird mehr als dringend benötigt. Und zum letzten Foto….. Nein, Richard ist nicht klein, Hans ist einfach nur sehr groß 😉

 

17.11.2022 (Hans)

Donnerstag 17.11, der dritte Tag in Uganda führte uns heute nach Kamuli ins Children Home, wo wir die nächsten Tage bleiben werden. Nach einer ca. 2-stündigen Fahrt und einem kurzen Abstecher ins Guesthouse, ging es direkt zu den Kids. Nach dem obligatorischen Begrüßungstänzchen bekamen wir von den Kindern eine unglaublich beeindruckende Willkommensshow geboten. 30-40 Kindern tanzten und sangen fantastisch unter dem Rhythmus der Drums, was man mit Worten und Bilder (die Gabi glücklicherweise gemacht hat) in keinster Weise beschreiben kann. Danach gab es noch eine Artistik-Einlage – ohne Netz und mit viel Gottvertrauen. Nach einem Mittagessen wartete dann auch noch ein bisschen Arbeit auf uns. Teller waschen, Arbeit im “Garten Eden” und schon mal eine Besichtigung der Arbeit die morgen auf uns wartet. Zum Abschluss gab es noch einen langen Spaziergang mit den Kindern (Schweine und Hühner gucken) und die “Reise nach Jerusalem” ist wohl ein sehr internationales Spiel. Das spielten die Kinder im “African style”. Danach zurück ins Guesthaus, Abendessen und die Neugier was uns morgen erwartet.

 

18.11.2022 (Gabi)

 

Der heutige Tag startete mit einem Einkauf auf dem Markt in Kamuli für Mwzee Stefan. Mwzee Stefan haben wir bereits im letzten Jahr besucht. Es ist ein älterer blinder Mann, der keine Verwandten mehr hat, die sich um ihn kümmern. Daher versorgt Sonrise ihn mit den wichtigsten Lebensmitteln und hilft bei der Hausarbeit. Heute haben wir Mwzee Stefan noch etwas ganz besonderes mitgebracht. Ein Huhn, welches wir Joseph – einem Kind von Sonrise – zuvor abgekauft haben. Die Kinder haben das Huhn geschlachtet und für ihn frisch zubereitet. Mwzee Stefan hat sich sehr über unseren Besuch und die vielen so dringend benötigten Lebensmittel gefreut.

Am Nachmittag haben Hans und ich dann auf der Baustelle der Nursery School ausgeholfen. Heute stand die Vorbereitung der Malerarbeiten für morgen an. Somit waren wir damit beschäftigt, die Türen und Fenster mit Schleifpapier von der Wandgrundierung und anderen Verfärbungen zu reinigen. Alle arbeiten eifrig daran, dass die Nursery School zum neuen Schuljahr Ende Januar/Anfang Februar 2023 endlich in Betrieb genommen werden kann.

 

 

19.11.2022 (Hans)

 

Heute stand ganz im Zeichen von Familienbesuche. Die älteren Kinder, Philips der Krankenpfleger Gloria ,Dennis und wir gingen zuerst auf den lokalen Markt einkaufen und besuchten im Anschluss Kinder und deren Familien die aufgrund Ihrer Armut große gesundheitliche Probleme hatten und denen von Sonrise kostspielige Operationen ermöglicht wurden. Bei dem ersten Kind handelt es sich um ein Kind das schwerste Verbrennung am Körper erlitten hatte, bei den zweiten um zwei Geschwister, die von Ihren Eltern alleingelassen wurden und als Folge unterernährt waren, zwischen Ratten schliefen und von diesen auch Nachts angegriffen wurden. In diesem Falle wurde Ihre Tante ausfindig gemacht, unterstützt, um die Kinder nach ihrer Genesung aufzunehmen. Der heutige Besuch hatte den Zweck diese Familien weiterhin mit Lebensmitteln zu unterstützen. Leider war der kleine Junge bei unserer Ankunft krank und wurde von uns zusammen mit der Tante mit in die nächste Stadt in ein Hospital gebracht. Laut erster Diagnose hat er Malaria, Würmer und Unterernährung.

 

20.11.2022 (Gabi)

 

Nach dem morgendlichen Kirchengang mit den Kindern in Kamuli wurden Hans und ich für das Mittagessen auf zwei Heim aufgeteilt. Ich durfte bei Auntie Anna speisen. Es war schön, mit den Kindern das gemeinsame Mittagessen einzunehmen. Anschließend haben wir einige Danke-schön-Karten für die Spender in Deutschland gemalt und geschrieben. Es ist immer wieder schön zu sehen, mit welchem Eifer und Freude die Kinder dabei sind. Danach hieß es spielen. Hans hat sich im Fußball mit einigen Kindern und Betreuer:innen probiert und ich im Versteckspiel mit den jüngeren Heimbewohnern. Es war wunderschön, mal etwas mehr Freizeit mit den Kindern zu verbringen, da sie in der Woche aktuell noch zur Schule gehen.

 

21.11.2022 (Hans)

Nach dem gestrigen Fußballspiel war heute wieder Arbeit angesagt! Nachdem wir am Samstag die Fenster vorbereitet hatten, durften wir heute die Fenster in nachtschwarz streichen. Vorher hatten wir in einem anderen Klassenzimmer bereits die Wände grundiert. Das Arbeiten wird hier etwas flexibler gestaltet und nicht immer nach einem strikten vorgefertigten Plan 🙂. Am Nachmittag bekamen wir dann Besuch von “unseren” Kids. Ihr liebstes Spielzeug ist dann immer mein I-Phone. Ich kann dann Abends alle künstlerischen Werke (Fotos, Videos besonders beliebt sind slow-motion-Videos) bestaunen und immer hoffen das keine wichtigen Daten gelöscht wurden. 

In God (and the Children) we trust.

 

22.11.2022 (Gabi)

 

Heute haben wir weiter im Klassenzimmer von gestern gearbeitet. Die Decke wurde weiß gestrichen, die Wände in einem matten gelb, die Tür schwarz lackiert. Morgen muss noch eine weitere Schicht Farbe aufgetragen werden. Doch dies müssen unsere fleißigen Helfer von der Baustelle leider ohne uns erledigen. Heute war unser letzter Tag im Sonrise Children’s Home. Nach der Arbeit auf der Baustelle haben uns noch einige von den Kindern ihre selbst gemachte Körbe verkauft. Ein kleiner Teil des Geldes wird für die Nahrung verwendet, aber den Hauptteil dürfen die Kinder für sich selbst behalten. Einige haben sich davon schon Tiere gekauft, die sie dann wieder weiterverkaufen. So hatte uns Joseph ja zum Beispiel eines seiner Hühner für Mwzee Stefan verkauft. Dann hieß es leider schweren Herzens Abschied nehmen. Dies ist für mich immer ein schwieriger Moment. Die Kinder sind mir so sehr ans Herz gewachsen. Aber es ist gut zu wissen, dass ich bereits jetzt die Daten für die Reise in 2023 mit den Sonrise Ministries abgestimmt habe. So kann ich mich schon jetzt auf das Wiedersehen freuen.

 

23.11.2022 (Hans) 

 

Nachdem wir uns gestern Abend von den Kindern in Kamuli verabschiedet haben, war heute ein eher ereignisloser Tag: Koffer packen, frühstücken und früh mit Denis zurück nach Jinja. Dort holten wir noch drei ältere Kinder von der Highschool ab. Heute war der letzte Tag vor den langen Ferien und Sie fahren bis Februar zurück nach Kamuli ins Childrens home. Vorher hatten wir uns aber noch gemeinsam zwei andere Schulen angeschaut und vor der Rückfahrt gingen wir mit den dreien, sowie Dennis und seiner kleinen Tochter noch schön zum Mittagessen: 🍟 🍔. Gabi und ich machten dann noch ein paar Erledigungen in Jinja ( Bank, Einkäufe) und lassen jetzt den Tag im Guesthouse ausklingen.

 

 

24.11.2022 (Gabi)

 

Heute haben wir den ganzen Tag im Sonrise Baby Home verbracht. Hans hat den Farmern beim Aufbau eines Unterstands mit Futterstelle für die Kühe geholfen. Schon am heutigen Tag sind sie sehr weit gekommen. Die Kühe haben in der vergangenen Woche auch süßen Zuwachs erhalten. Umso dringender ist die Erweiterung der Weidefläche. Während Hans fleißig gehämmert hat, habe ich neue Fotos von den Babys gemacht. Das war ein wildes Durcheinander.

 

 

25.11.2022 (Hans)

Heute sind wir zur Abwechslung mal wieder zu den Mädels im Mirembe Cottage gefahren. Nach langer Begrüßung und etwa spielen haben wir geholfen Zucker für die Weihnachtskörbe für die Eltern der Community-Kinder abzufüllen und in die Schüsseln zu verteilen. Danach mussten wir jedoch früh zurück da wir noch zu einem nachträglichen Thanksgiving im großen Familienkreis bei Melissa und den Sonrise-Gründer- Geschwister eingeladen waren. Bei einem guten amerikanisch/ ugandischen Thanksgiving-Essen schauten wir noch ein bisschen Fußball-WM. Mit der leider unerfüllten Hoffnung auf die Wiederkehr des Stroms (nach 24 h) ging es dann nach Hause 🏠.

 

26.11.2022 (Gabi)

Heute mussten wir sehr früh aufstehen, da der Einkauf für die Weihnachtsgeschenke der Kinder ansteht. Wir werden für das frühe Aufstehen mit einem schönen Sonnenaufgang belohnt. Den ganzen Tag über sind wir in Kampala unterwegs, um auch für wirklich jedes Kind das passende Geschenk zu finden. Auf dem Rückweg gibt es zur Belohnung noch „Chicken on a stick“. Müde, aber zufrieden, kommen wir spät Abends wieder am Gästehaus an.

 

27.11.2022 (Hans)

Heute am Tag des Herrn, ging es natürlich erstmal in die Kirche, diesmal in Jinja gleich in der Nähe. Im Anschluss machten wir einen kleinen Spaziergang zurück zum Guesthouse, wobei Gabi die Gelegenheit nutzte mir das ehemalige Babyhome zu zeigen. Das platzte damals wohl aus allen Nähten und man kann sich nur schwer vorstellen wie in den paar Zimmern bis zu 45 Babys und Kleinkinder untergebracht waren. Jetzt wird das Haus genutzt als Quarantänestation, sprich Neuankömmlingen werden zum Schutz der anderen Kinder erst mal hier untergebracht bis sie Ihre Krankheiten wie z.B. Tuberkulose auskuriert haben. Später am Nachmittag machten wir mit 3 lokalen Sonrise-Mitarbeitern noch eine kleine Bootstour zur Quelle des Nils wobei wir noch etwas die lokale Flora und Fauna bewundern konnten wie  ein paar Äffchen, Reptilien und diverse Vogelarten. Zum Abschluss gingen wir mit den drei Sonrise-Mädels noch in ein schönes Restaurant am Flussufer zum Abendessen.

 

28.11.2022 (Gabi)

Am Sonntag haben wir erfahren, dass ein Teil der Schutzmauer rund um das frühere Baby Home eingestürzt ist. Das alte Heim wird als Quarantänestation für Neuankömmlinge genutzt, da viele hiervon ansteckende Krankheiten haben. So können wir verhindern, dass sich diese Krankheiten unter allen Babys ausbreiten. Heute haben wir das gesamte Ausmaß des Einsturz sehen können und waren entsetzt. Die Mauer muss dringend erneuert werden, da die Babys sonst keinen Schutz haben. Aktuell werden nachts zwei Nachtwächter eingesetzt, um ein Mindestmaß an Schutz zu haben.

Im Laufe des Vormittags sind wir dann ins neue Baby Home nach Wabirongo gefahren. Dort haben wir uns aufgeteilt. Hans ist mit Richard und Catherine in die Nähe der Kalagala Wasserfälle weitergefahren, um einheimische Weihnachtsbäume für die Kinder einzukaufen. Richard und Catherine haben ihm dann auch gleich die Wasserfälle gezeigt. Ich habe in dieser Zeit Fuß- oder Fingerabdrücke der Babys für die Dankeschön-Karten für unseren lieben Spender genommen. 

29.11.2022 (Hans)

Nachmittags hieß es dann, die ganzen eingekauften Weihnachtsgeschenke der Babys einzupacken. Damit waren wir alle gut beschäftigt. Aber ich kann es jetzt schon kaum erwarten, die ersten Bilder von Weihnachten zu sehen, wenn die Kinder die Pakete öffnen ❤️

Nach dem Childrens Home in Kamuli letzte Woche, dem Baby Home in Wabirongo gestern, hieß es heute bei mir Abschied nehmen von den Mädchen im Mirembe Cottage. Ein letztes mal gemeinsam spielen, singen und tanzen. Anschließend ein kleines Fotoshooting, für das die Mädchen sich nochmal extra in Schale geschmissen haben. Zum Schluss ließ sich Gabi noch von den Mädels Frisur-technisch stylen 🤣 und danach ging es zurück ins Guesthouse. Für mich heißt es packen und noch etwas relaxen, morgen steht dann eine lange ganztägige Autofahrt an. Meine letzten 3 Tage werde ich mir noch die Tierwelt im Westen des Landes anschauen, bevor es schließlich Samstagnacht für mich zurück nach Hause geht. 😢

 

 

30.11.2022 (Gabi)

Schon sehr früh wird Hans abgeholt und es geht für ihn Richtung Regenwald. Morgen steht für ihn das erste Highlight seiner Reise durch den Westen Ugandas an. Das Gorilla-Tracking. Ich habe dieses zweimal gemacht und es war immer ein unglaublich tolles Erlebnis.

 

Ich selbst fahre am Vormittag mit Joanne in die Stadt, um einige Einkäufe für eine Geburtstagsfeier im Mirembe zu erledigen. Die kleine Zion wird morgen 7 Jahre alt 🙂 Joanne und Nalongo haben für sie heute auch schon fleißig Kuchen gebacken. Da am Nachmittag mal wieder der Strom für längere Zeit ausgefallen ist, wird das Backen des dritten Kuchens auf morgen Vormittag verlegt.

Für mich stand heute wieder viel Büroarbeit an. Die finalen Abrechnungen sind fällig, bevor ich am Montag wieder nach Hause reise. Viele Rechnungen müssen geprüft und eingetragen, die Restbudgets errechnet werden. Eine deutlich langweiligere Beschäftigung, als mit den Kindern etwas zu unternehmen. Aber bei einem offiziellen Verein gehört dies nun mal zwangsläufig dazu. Und da uns Transparenz äußerst wichtig ist, mache ich es dennoch sehr gerne.

01.12.2022 (Gabi)

Freud und Leid an einem Tag…

Am 19.11.2022 hatten wir bereits von dem kleinen Jungen berichtet, welcher zusammen mit seiner Schwester von seinen Eltern einfach verlassen wurde. Seine Tante hat sich den Beiden dann angenommen. Als wir ihn am 19. November besucht haben, war sowohl sein Gesicht als auch der Bauch stark angeschwollen. Erste Untersuchungen haben Malaria, einen starken Wurmbefall und Unterernährung ergeben. Heute Vormittag habe ich Dennis, Phillips, den kleinen Raistan und seine Tante noch einmal in eine Klinik in Jinja begleitet. Die Malaria ist abgeklungen, aber sein Gesicht und sein Bauch sind weiterhin sehr stark angeschwollen. Es muss dringend geklärt werden, ob seine Nieren noch normal arbeiten. Bitte drückt dem kleinen Mann die Daumen. Er hat mit seinen 6 Jahren schon so viel Leid ertragen müssen.

Nachmittags sind wir ins Mirembe Cottage gefahren. Dort stand heute der Geburtstag von Zion und Flavia an. Ein Geburtstag ist immer ein kleiner Anlass, die Kinder mal mit einigen Süßigkeiten zu verwöhnen, die sie sonst eher nicht bekommen. Es war wunderschön zu sehen, mit wie viel Freude die Kinder all die Köstlichkeiten verspeist haben. Ein paar Schokobons aus Deutschland waren auch dabei 😉

 

02.12.2022 (Gabi)

Morgens sind wir zunächst kurz ins alte Baby Home gefahren, wo die eingestürzte Mauer gerade neu aufgebaut wird. Dann ging es weiter ins neue Baby Home. Die letzten Weihnachtspakete mussten noch eingepackt werden. Zudem konnte ich mir den Fortschritt des Stallbaus für die Kühe ansehen, welchen wir finanziert haben. Danach haben wir einen schönen Spaziergang mit den Babys unternommen. Es ist immer wieder süß mitanzusehen, wie die Kleinen scheinbar ohne müde zu werden, durch die Landschaft laufen. Im Anschluss hatte ich noch ein wenig Gelegenheit, mich mit Auntie Peace zu unterhalten, unsere Namensgeberin. Leider hat sie aktuell Malaria, so dass es ihr nicht so gut ging. Schweren Herzens hieß es dann aber schon, wieder Abschied von allen zu nehmen. Die letzten Tage in Uganda werde ich keine Gelegenheit mehr haben, noch mal nach Wabirongo zu fahren. Aber es ist tröstlich zu wissen, dass die nächste Reise schon in Planung ist.

03.12.2022 (Gabi)

Das Ende meiner diesjährigen Reise steht kurz bevor. Daher bin ich nun fast jeden Tag mit dem Thema Abrechnungen beschäftigt. Dennoch bleibt auch noch Zeit für einige Freizeitaktivitäten. So konnte ich den heutigen Mittag mit Richard und seiner süßen Familie verbringen. Am Nachmittag habe ich Buffy besucht. Eine Amerikanerin, die in Uganda lebt und bei der ich bei meinen ersten Reisen gewohnt habe. Sie ist dabei, die “kleine” Abigail zu adoptieren, welche nun schon seit einigen Jahren bei ihr wohnt. Es ist schön zu sehen, wie sehr sie als Familie zusammengewachsen sind.

 

03.12.2022 (Hans)

Nachdem ich mich am Mittwochmorgen von Gabi und den Sonrise Homes verabschiedet hatte, habe ich noch ein paar Tage das Land erkundet! Gorillas, Schimpansen und Leoparden habe ich gefunden, Löwen jedoch nur auf dem Boden chillend 🤣. Jetzt heißt es für mich endgültig Abschied nehmen von Land, wunderbaren Menschen ( vor allem Kleine 🥰), und Flora & Fauna. In einer halben Stunde ist Boarding 😢. Vielleicht gibt es ja irgendwann ein Wiedersehen.

04.12.2022 (Gabi)

Den heutigen Tag habe ich noch einmal mit den Mädchen des Mirembe Cottage verbracht. Nach der Messe haben einige Mädchen noch Briefe an ihre Sponsoren geschrieben. Wir haben uns außerdem gemeinsam Fotos der vergangenen Wochen angesehen und noch einige neue erstellt. Die Mädchen sind ganz verrückt nach Fotos. Dann hieß es auch hier Abschied nehmen. Den späten Nachmittag konnte ich noch schöne “Girls-Zeit” mit Nalongo, Joanne und Aisha verbringen. Auch das muss mal sein 😉

 

05.12.2022 (Gabi)

Der Tag meiner Abreise ist da. Ich gehe noch einmal zum alten Baby Home, um den Fortschritt zum Neubau der Schutzmauer zu betrachten. Gegen Mittag fahre ich dann mit Aisha Richtung Entebbe. Da wir einigermaßen früh dort sind, gehen wir noch gemütlich in einem Restaurant in der Nähe vom Flughafen mit Blick auf den Victoria See essen. Dann heißt es wieder Abschied nehmen. Um kurz vor Mitternacht geht mein erster Flug Richtung Amsterdam. Wie schnell die vier Wochen doch vorbei waren.

06.12.2022 (Gabi)

Gegen Mittag komme ich wieder zu Hause an. Es waren wunderschöne vier Wochen. Auch wenn es in diesem Jahr kein wirkliches Team, sondern vielmehr ein Duo war. Dies hat mir sehr viel Zeit gegeben, die organisatorischen Dinge in Ruhe vor Ort zu regeln und ich hatte auch viel persönliche Zeit mit den Betreuer:innen. Es hat alles seine Vor- und Nachteile 😉 Die Daten für 2023 sind schon so gut wie gesetzt. Sobald die Flugdaten im Januar zur Verfügung stehen, werden wir hierzu berichten. Aufgrund des Nachtflugs bin ich heute noch etwas müde, blicke aber auf eine wunderschöne Zeit zurück mit meinen lieben Kindern in Uganda ❤️ Und nach der Reise ist vor der nächsten Reise 😉