An dieser Stelle werden wir wieder berichten, was unser Team auf unserer Reise vom 29. Oktober bis 30. November 2024 so alles erlebt hat, welche Aufgaben wir vor Ort hatten und wie Eure Spenden eingesetzt wurden. Auch in diesem Jahr wird das Tagebuch nicht nur von einer Person geschrieben, sondern jeder Mitreisende erzählt einmal aus seiner Perspektive. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen.
29. Oktober 2024 (Gabi)
Endlich ist es soweit. Heute geht es von Düsseldorf über Istanbul mit kurzem Stopp in Kigali wieder nach Uganda. Ich kann es kaum erwarten, alle Kinder und Betreuer der Sonrise Ministries wiederzusehen und dem Team 2024 dieses wunderschöne Projekt vorzustellen.
30. Oktober 2024 (Lisa)
Es geht endlich los! Marc und ich reisen bereits einen Tag früher vor der Safari an, um uns nach der Flugreise noch ein wenig zu erholen. Nach einer kurzen Nacht ging es mit vier vollgepackten Koffern und voller Vorfreude Richtung Flughafen. 16 Stunden Reisezeit liegen vor uns – von Düsseldorf aus nach Istanbul, mit einem kurzen Zwischenstopp in Kigali nach Entebbe Uganda. Gabi erwartet uns schon!
30. Oktober 2024 (Gabi)
Ich darf schon gleich nach Ankunft in mein Zimmer im Hotel und kann erst einmal etwas Schlaf nachholen. Der Nachmittag ist erfüllt mit einigen administrativen Vorbereitungen, lässt aber auch Zeit für ein wenig Entspannung bei einem spannenden Buch im Garten des Hotels. Lisa und Marc sind derweil auf dem Weg nach Uganda.
31. Oktober 2024 (Marc)
Endlich haben Lisa und ich es geschafft, Uganda war erreicht! Sehr müde aber voller Vorfreude füllten wir unsere Wasservorräte am Flughafen auf. Der Fahrer zum Hotel wartete schon auf uns und brachte uns sicher durch das noch verschlafene Entebbe, es war ja auch noch früh am Morgen.
Sofort nach Ankunft im Hotel haben wir uns nach Bezug des Zimmers und pünktlich zum Sonnenaufgang schlafen gelegt, um noch Schlaf nachzuholen.
Mit etwas Erholung sind wir nachmittags mit Gabi Richtung Victoriasee aufgebrochen. Bei unserer kleinen Wanderung durch Entebbe konnten wir erste Eindrücke von Uganda erfahren und haben auch schon das eine oder andere landestypische Tier erspäht, wenn auch manchmal nur als Statue 😉.
In einer gemütlichen Bar direkt am See haben wir dann noch den restlichen Tag entspannt ausklingen lassen. Richard von den Sonrise Ministries ist auch noch zum Abendessen dazu gestoßen.
Morgen heißt es dann wieder früh Aufstehen. Wir stoßen zu den Safari Teilnehmern am Flughafen und freuen uns schon riesig.
31. Oktober 2024 (Débora)
Und der Tag kam! Wir trafen uns schließlich mit 8 der 14 Gruppenmitglieder am frühen Morgen am Düsseldorfer Flughafen. Wir alle hatten das gleiche Ziel: nach Uganda zu reisen und die Sonrise-Gemeinschaft und vor allem die dort lebenden Kinder mit unserer Liebe zu begleiten und zu unterstützen. Wir sind sehr aufgeregt und freuen uns auf diese großartige Gelegenheit! Uganda wir kommen!
1. November 2024 (Julia)
Nach einem unfassbar anstrengenden und endlos wirkenden Flug haben wir nun auch endlich Uganda erreicht. Nachdem glücklicherweise und ehrlich gesagt unerwartet ALLE Koffer ankamen, waren wir überglücklich als wir am Flughafen auf Lisa, Marc und Gabi trafen. Wir konnten zudem bereits den ersten unfassbar lieben und gastfreundlichen Sonrise Mitarbeiter Richard kennenlernen. Er hat uns erstmal gezeigt, wie man sich in Uganda richtig begrüßt – und zwar nicht nur mit einem Handschlag sondern mit einem doppelten 😄
Dann ging es für die Spendenkoffer und Gabi direkt zu Sonrise. Wir haben die nächsten 3 Tage noch andere Pläne – es geht zum Gorilla Trekking und auf Safari! Hierfür mussten wir erstmal eine sehr lange Fahrt auf uns nehmen (aber mit tollen Stopps und frischen Sweet bananas, was die Fahrt definitiv erträglich gemacht hat). Der erste Stopp war beim Äquator. Dort gab es Frühstück (Kaffee, Ginger Tee und Pancakes) und wir konnten (trotz sehr starkem Regen) die Gegend ein bisschen erkunden. Es gab wunderschöne Gemälde zu sehen und viele Souvenirs zu kaufen.
Weitere 3 Stunden später kamen wir an unserem Lunch Spot an und es gab für alle Rolex (rolled eggs, super lecker!).
Die Fahrt ging abenteuerlich weiter, da die „Hauptstraße“ gesperrt war. Über Stock und Stein an ganz vielen Bananen-, Ananas- und Tee-Plantagen vorbeigefahren, durch viele kleine Dörfchen, bei denen die kleinen Kinder am Straßenrand standen und uns freudig zugewunken haben, haben wir endlich nach 12 Stunden unser Ziel erreicht: Die Rafiki Safari Lounge. Hier haben wir noch zusammen zu Abend gegessen und sind super kaputt aber mit großer Vorfreude auf morgen ins Bett gefallen.
1. November 2024 (Gabi)
Früh am Morgen fahren wir zum Flughafen, um weitere 8 Team-Mitglieder in Empfang zu nehmen. Ania, Debora, Julia, Margaret, Nadine, Nicolai, Robin und Sandra kommen müde, aber mit strahlenden Gesichtern aus dem Flughafen. Es gab wohl ein wenig Ärger beim Zoll, der aber schnell beigelegt werden konnte. Die Spendenkoffer werden auf Richard’s Wagen geladen und dann fahren die 8 Neuankömmlinge mit Lisa und Marc erst einmal auf Safari und zum Gorilla-Tracking. Richard und ich machen uns derweil mit einem vollgepackten Auto und inmitten einer heftigen Regenschauer auf den Weg nach Jinja. Dort bereiten Aisha und ich noch einiges für die finale Ankunft des Teams im Projekt vor. Ich habe alle diese lieben Menschen in Uganda so sehr vermisst. Aber eines habe ich nicht vermisst. Der Abend endet mal wieder mit einem Stromausfall 😮
2. November 2024 (Nadine)
Was für ein Tag! Heute ging es früh los. Um 7 Uhr ging es zum Bwindi Impenetrable National Park zum Gorilla Trekking. Nach einer ca. 2 stündigen Wanderung durch den Regenwald, haben wir eine Gorillafamilie gesehen 😍 5 ausgewachsene Gorillas und 1 Baby. Es war einfach einmalig, wie nah wir an den Tieren waren. Nach dem Trekking, sind wir 4 Stunden über Stock und Stein bis zum Kazinga Kanal gefahren (#AfricanMassage). Hierbei hatten wir auch einige Überraschungen – Paviane, Antilopen und Elefanten. Es war unglaublich.
Nach Ankunft ging es weiter mit einer Bootsfahrt. Auch hier haben wir die wunderschöne Tierwelt von Uganda gesehen – Krokodile, Nilpferde, Eidechsen und Schwarzbüffel. Es war ein unbeschreiblicher Tag. Aber seht selbst, denn Bilder sagen mehr als Tausend Worte.
2. November 2024 (Gabi)
Der heutige Tag ist leider wieder gut gefüllt mit vielen administrativen Aufgaben, die nun mal dazu gehören, wenn man einen gemeinnützigen Verein hat. Ich versuche, so viel wie möglich heute zu erledigen, damit ich mich ab Sonntag Abend voll und ganz auf das Team konzentrieren kann. Abends ist aber noch Zeit für ein schönes Abendessen im Jinja Sailing Club. Unerwartet wurde es eine Ladies Night. Wir hatten unglaublich viel Spaß 😀
3. November 2024 (Gabi)
Heute Vormittag ging es in die Kirche der Sonrise Ministries in Jinja. Pastor Ivan hat eine sehr inspirierende Predigt gehalten. Im Anschluss bin ich noch in das alte Baby Home, welches jetzt eine Art Quarantänestation für Neuankömmlinge ist und habe ein wenig mit den noch dort verbliebenen Kindern gespielt. Zurück im Gästehaus laufen die letzten Vorbereitungen für den ersten Teil des Teams, welches heute spät von der Safari zurückkehrt.
3. November 2024 (Ania)
Der frühe Vogel fängt den Wurm – so auch in Uganda. Nach einer kurzen Nacht ging es um 6 Uhr zum leckeren Frühstück. Ein langer Tag stand uns heute bevor. Mit vollem Bauch düsten uns unsere Guides in den Queen Elisabeth Nationalpark für eine morgendliche Safari. Direkt zum Start haben wir, mit viel Glück, eine Löwenfamilie gesehen, gefolgt von Affen, Elefanten, Gazellen und Wasserbüffeln. Danach haben wir uns auf den langen Weg nach Jinja gemacht – zum eigentlichen Startpunkt des Projekts. Nach 13 Stunden Autofahrt, einem traditionellen Mittagessen und einem geflickten Reifen sind wir im Gästehaus herzlichst empfangen worden. Morgen geht es dann richtig los!
3. November 2024 (Dany)
Endlich! Heute geht es auch für Emi und mich los – mit ein bisschen Skepsis, ein bisschen Respekt und ganz viel Vorfreude. Erst geht es von Düsseldorf nach Istanbul, dann über Kigali nach Entebbe… nach 21 Stunden sind wir endlich da. Die Koffer kommen ganz schnell, beim Visum klappt es auch reibungslos und dann wartet Moni mit 2 Flaschen Wasser auf uns. Und weiter geht es, Richard fährt uns über Stock und Stein bis nach Jinja. Und dann sind wir als Team komplett und das Abenteuer beginnt. Wir können es kaum erwarten.
4. November 2024 (Robin)
Nach einer verregneten Nacht, haben wir Daniela, Emi und Moni im Gasthaus empfangen. Der Tag hat mit unserem ersten gemeinsamen Frühstück angefangen. Voll gestärkt mit einer guten Portion Mandazi und voller Spaß haben wir die Sachspenden sortiert. Es sind zwar erst nur wenige Stunden vergangen, aber es ist jetzt schon sicher – Unsere gemeinsame Reise wird unvergesslich. Nach dem wilden Durcheinanderwerfen der Spendenkoffer haben wir zusammen den lokalen Supermarkt besucht. Nach dem leicht verregneten Heimweg wurden wir mit einem lecker Mittagessen empfangen. Diese Stärkung ist auch wirklich nötig, denn wir wissen noch nicht was wir für ein emotionalen Tag haben werden. Es geht weiter zum damaligen Sonrise Baby Home. Der Weg führt durch ein Viertel, mit engen Gassen und lauter kleiner Hütten. Uns kommen eine Menge Kinder mit einem Lachen entgegen, obwohl die Umstände hart sind. Ich kann viel von diesen Kindern lernen, auch wenn sie es selbst nicht wissen. Das erste Mal macht sich ein Gefühl der Traurigkeit breit. Am Ende dieser Gasse ist ein Lichtblick – Wir stehen vor dem alten Sonrise Baby Home. Wir lernen die Mitgründerin Damali und die lieben Kinder kennen und erfahren mehr über die Entstehung des wundervollen Projekts. Auf dem Weg nach Hause haben wir noch einen kurzen Abstecher ins Transition Home gemacht und unseren Tag mit einem gemeinsamen Tanz beendet. Der Tag neigt sich dem Ende und es fällt mir schwer die Emotionen und Gedanken zu ordnen aber eins ist mir sicher, ich möchte etwas verändern.
5. November 2024 (Sandra)
Nach einer erholsamen Nacht startete der Tag mit einem grandiosen, ausgiebigen und geselligen Frühstück, welches keine Wünsche offen gelassen hat. Selbst die Sehnsucht nach Toast mit Marmelade und frischer Erdnussbutter vom Markt wurde gestillt. Anschließend wurden wir von Uncle Sam zum Mirembe Cottage gefahren, wo wir herzlich von einer jubelnden Kinderhorde empfangen wurden. Wir wurden direkt in den Schulalltag eingebunden und die Ausgabe vom Frühstück stand für uns an. Für die Kinder grüßt täglich das Murmeltier: Zum Frühstück Porridge und mittags Maisgrieß mit Bohnen.
Nach einem ausgiebigen Fotoshooting mit den Kids durften wir in drei verschiedenen Klassen reinschnuppern. Der Unterricht gestaltet sich in Uganda sehr spannend, da viel gesungen und geklatscht wird und er von Freude und Dankbarkeit geprägt ist. Anschließend der Spaßteil: Rumtoben, Haare frisieren, rumtragen lassen, Selfies machen und basteln. Trotz der teilweise schlimmen Schicksale, strahlen die Kinder unglaubliche Energie und Lebensfreude aus, was alle angesteckt und berührt hat. Jeder von uns hatte mindestens einen Kuschelpartner im Arm, kuscheln, knuddeln und Händchen halten ist eben das Größte. Der Tag klang ruhig aus, perfekt zum Verarbeiten der vielen wunderschönen Eindrücke.
6. November 2024 (Margret):
Heute ging es für uns nach dem Frühstück noch mal zum Mirembe Cottage for street girls, wo uns Daniel empfangen hat, der Gründer des Hauses. Er hat uns etwas über die Entstehung des Hauses und über die Kinder berichtet. Es war unfassbar erschütternd zu hören, was viele der Kinder durchgemacht haben, wieviel Gewalt und Missbrauch sie in ihrem kleinen Leben erfahren mussten und wie sie auf der Straße ums Überleben kämpfen mussten. Daniel hat das alles auch durchgemacht, und als er von seiner Vergangenheit berichtet hat, ist kein Auge trocken geblieben. Umso schöner zu sehen, dass durch dieses Projekt so viele Kinder aus ihren Situationen herausgeholt und gerettet werden können.
Anschließend haben wir die Ärmel hochgekrempelt und auf der kleinen Farm mitgeholfen. Der Kuhstall musste sauber gemacht werden, Mist mit Schubkarren auf die Bananenplantagen gebracht und mit der Machete ein Gebüsch gestutzt werden. Nach kurzer Zeit kam noch der Tierarzt und hat eine Kuh besamt… Für viele sicherlich das erste Mal, das gesehen zu haben 🙂
Zur Mittagspause haben wir noch mal beim Verteilen des Mittagessens in der Schule geholfen, klassischerweise ist das für alle Kinder Maisgrieß und Bohnen. Nachdem wir dann auch gegessen hatten, haben wir die Klamotten aus den Spendenkoffern sortiert und anschließend an die Kinder verteilt: Jedes Kleidungsstück wurde einzeln gezeigt und gemeinsam von den Kindern überlegt, für wen das Teil ist. Sehr schön zu sehen, wie sich alle auch für die anderen gefreut haben! Als die Klamotten verteilt waren, haben wir unsere Party für die Mädels vorbereitet: Wir haben Süßigkeiten, Limonaden, Chips und Eis für alle verteilt. Wir hatten so viel Spaß, es wurde ausgelassen getanzt und mit Ballons gespielt. Wir sind alle beeindruckt, wie viel Freude die Kinder hatten und dass wir ihnen einen unbeschwerten Abend schenken konnten. So wunderbar, dass es einen Ort wie diesen für die Kinder gibt!
Von Lisa, Moni und Sandra haben wir uns an dieser Stelle auch verabschiedet, weil die drei die Nacht im Mirembe Cottage bei den Mädchen verbringen.
Zurück in unserem Guesthouse haben wir Aisha, unserer guten Seele vor Ort, mit einer Torte zum Geburtstag überrascht. Happy Birthday, liebe Aisha!
6. November 2024, (Lisa und Sandra):
Nachdem die anderen gefahren sind, haben wir uns erstmal komisch gefühlt, aber die Kinder haben uns schnell auf andere Gedanken gebracht. Mit den Älteren haben wir zusammen zu Abend gegessen: Reis mit Bohnen.
Danach haben wir gemeinsam mit den Kindern gebetet. Dies läuft aber nicht so ab wie bei uns. Alle stellen sich hierfür in einen Kreis und fassen sich an den Händen. Es wird viel gesungen und getrommelt. Für die Kleinen war es schon sehr spät und deshalb sind sie schon fast im Stehen beim Beten eingeschlafen.
Kurz vor dem Schlafengehen hat sich Lisa noch die Haare mitten im Atrium geföhnt, da es auf den Zimmern keine Steckdosen gibt. Das war natürlich eine große Attraktion, da die Mädels alle kurze Haare haben.
Danach ging es ab ins Bett. Lisa und Moni hatten ein eigenes Bett und Sandra hat sich ein Bett mit Miria geteilt. Es war eine einmalige, unvergessliche Erfahrung Teil des Alltags der Kinder zu sein. Es ist beeindruckend wie selbstständig selbst die Kleinsten sind.
Morgens haben wir noch ein leckeres Frühstück mit Pancakes und Ananas bekommen. Dann sind auch schon die anderen eingetroffen.
7. November 2024, (Dani):
Heute ist unser letzter Tag im Merembe Cottage und alles beginnt mit Verspätung , wie so oft hier. An uns liegt es heute nicht, wir waren richtig gut in der Zeit. Aber Uncle Sam, unser Busfahrer war zu spät dran. So verpassen wir die Frühstücksausgabe in der Schule. Na ja, nicht ganz so schlimm denn beim Lunch – Reis mit Bohnen und Soße – sind wir wieder voll im Einsatz. Davor hat uns Brenda, eines der großen Mädels, noch durch die Schule geführt , so dass wir den IT Raum und Chemie/ Physikraum gesehen haben. (S)mark und Lisa überraschen die Kids spontan mit einem kurzen Chemie Unterricht, bei dem auch die Mzungus noch etwas über Basen und Säuren lernen können. Zum Mittagessen gab es für uns heute eine Premiere- statt Reis mit Bohnen gab es selbstgeschälte Matoke, natürlich trotzdem mit Bohnen. Die dürfen nicht fehlen . Dann heißt es Abschied nehmen. Abschied nehmen von den Kindern, die uns so sehr ans Herz gewachsen sind und deren Schicksale uns so berührt haben. Wir haben uns gut geschlagen – bis die kleine Angel ein paar Tränen vergossen hat…. Danach ging es das erste mal in die „ grosse Stadt“ Jinja. Hier haben wir die Zeit für ein paar Einkäufe genutzt, bevor wir im Stockedustern wieder ins Guest House fuhren – Straßenlaternen sind hier Fehlanzeige. Und zum Abschluss gab es heute Spaghetti Bolognese. Unser Traum, dass wir in Uganda abnehmen würden, ist definitiv geplatzt . Aysha und Nalongo verwöhnen uns hier jeden Tag. Wir sind erst 4 Tage hier, es kommt uns vor wie 2 Wochen, so viel haben wir erlebt. Unsere Gruppe ist unschlagbar. Wir haben viel Spaß zusammen sind aber auch füreinander da, wenn die Eindrücke uns doch übermannen. Wir sind gespannt auf morgen, wenn es ins Baby Home geht.
8. November 2024 (Emi):
Heute ging es für uns voller Vorfreude zum ersten Mal ins Baby Home. Wir wurden unfassbar herzlich von allen Mitarbeitenden und Kindern begrüßt – man hat die Freude über unsere Ankunft förmlich spüren können. Gestartet haben wir mit einer Vorstellungsrunde, dort arbeiten vielen Aunties und einige Männer für die Pflege der Farm. Danach wurden wir über das wunderschöne Gelände geführt: 6 Häuser, ein schöner grüner Garten zum Spielen für die Kinder und ein riesiges Farmgelände, das bis hinunter zum Nil reicht. Vieles wird auf dem Gelände selber angebaut, darunter Ananas, Tomaten, Zuckerrohr und Mango… alles, was man sich vorstellen kann. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Anschließend sind wir in die Häuser gegangen und haben den Aunties beim Waschen, Trocknen, Anziehen und Eincremen der Kinder geholfen. 8-10 Kinder leben pro Haus zusammen. Nach unserem üblichen Mittagessen, heute besonders lecker und salzig, wurden die Spenden an die Aunties übergeben. Nach einer emotionalen Ansprache von Auntie Peace wurde die gespendete Kleidung an die Kinder verteilt und direkt anprobiert, so wurden coole neue Outfits kreiert – auch hier war die Dankbarkeit und Freude nicht zu übersehen. Es folgten ein paar Kuschel- und Spieleinheiten mit den Kleinen, die wir alle sehr genossen haben. Es ist so besonders zu sehen, wieviel Vertrauen die Kinder uns entgegenbringen und sogar auf unseren Armen einschlafen können. Dann ging es für uns zurück in den Bus zu Uncle Sam. Wir fuhren zur Baustelle eines Krankenhauses in der Nähe des Baby Home‘s, um die Kinder schnellstmöglich versorgen zu können und dafür nicht immer in die Stadt fahren zu müssen. Leider muss das Projekt aktuell pausieren, da nicht genügend Spenden vorhanden sind – doch der Traum der Vollendung des Bauprojektes bleibt natürlich bestehen. Von dem Optimismus und dieser Dankbarkeit sollten wir uns alle eine Scheibe abschneiden. Als letzter Programmpunkt standen die Kalaga Falls auf dem Programm. Wir wurden nicht nur mit einer tollen Aussicht sondern auch mit einem leckeren Getränk in einer coolen Bar belohnt. Ein langer Tag voller toller Erlebnisse neigt sich dem Ende zu und wir freuen uns schon jetzt darauf, die kleinen, süßen Gesichter morgen wiederzusehen.
9. November 2024 (Monika):
Wow! Was für ein ereignisreicher Tag im Baby Home. Zum Glück hatte es in der Nacht nicht geregnet, sodass es unser Busfahrer Sam heute etwas leichter hatte die völlig matschigen Straßen entlangzukommen.
Am Eingangstor zum Gelände angekommen, wurde es laut. Sofort kamen die kleinen Babys angerannt und wollten umarmt und geknuddelt werden. Sie wollten direkt spielen und toben. So haben wir Freiwilligen uns schnell aufgeteilt, um die anstehenden Arbeiten zu splitten. Einige haben bei der Gartenarbeit geholfen, andere mussten bei den Jüngsten Windeln wechseln oder bei der Vorbereitung des Mittagessens unterstützen.
Und alle anderen haben sich die Zeit genommen, um mit den Kindern zu spielen und ihnen Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken. Zunächst war Hochbetrieb an der Schaukel, aber als die Gartenarbeiten anfingen, wurden auf einmal die Schubkarren interessant. Auf dem Weg in den Garten, waren sie beladen mit Steinen, aber auf dem Rückweg mit Kleinkindern. So ein Spaß! Die Kinder haben es geliebt in der Schubkarre zu sitzen und gefahren zu werden.
Wir waren so lange am Toben, dass das Mittagessen viel zu plötzlich kam. Aber auch darauf waren wir eingestellt. Schnell haben wir die Kinder in ihre Häuser begleitet und die Essen verteilt. Nach dem Essen wurden sie noch schnell geduscht und dann ging es auch schon zum lang ersehnten Ausflug. Wir haben einen Spaziergang unternommen. Diejenigen Kinder, die noch nicht laufen konnten, oder diejenigen, die so wie Baby Ruth eine Gehbehinderung haben, kamen in die afrikanische Trage. Hierzu wurde ein langes Tuch um den Körper gebunden.
Wieder am Baby Home angekommen, ging es direkt weiter im Programm. Mit den älteren Kindern sind wir zum Nil runtergelaufen, um im Nil zu schwimmen. Eine super Abkühlung bei dem heißen Wetter. Wer sich getraut hat, durfte reinspringen. Die Kleinen hatten alle Schwimmflügel und eine Schwimmweste an.
Der Tag im Baby Home ging wie im Flug. Nach dem Schwimmen mussten wir dem Heimweg antreten. Aber zuhause angekommen, ging es für uns noch weiter. Wir hatten unsere Freunde zum Essen eingeladen und haben für sie gekocht. Es war ein schöner Abend, der nicht besser ausklingen könnte.
10. November 2024 (Lisa):
Es ist zwar Sonntag, aber Ausschlafen war heute nicht. Um 10Uhr fängt der Gottesdienst an und die Fahrt vom Guesthouse bis zur Kirche beim Baby Home dauert über 40 Min. Wir haben es nicht pünktlich geschafft, aber das ist in Uganda gar kein Problem. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und weitere Stühle wurden für uns aufgestellt.
Es gibt hier beim Gottesdienst nicht so feste Regeln die befolgt werden müssen. Später kommen, früher gehen, alles ist in Ordnung. Allgemein verläuft ein Gottesdienst hier nicht so wie in Deutschland. Es wird viel mehr gesungen und getanzt. Einige von uns haben auch die Gelegenheit genutzt, um das Tanzbein zu schwingen.
Die Kinder dürfen währenddessen herumlaufen und haben sich immer mal wieder einen neuen Kuschel- oder Tanzpartner gesucht.
Nach der Messe gab es Mittagessen: Reis mit Fleischsauce und Kohl. Danach ging es für uns dann für einen kurzen Stopp zurück zum Guesthouse. Kurze Eispause und die letzten Sachen in den Koffer packen. Bevor es dann los ging zum nächsten Guesthouse in Kamuli. Dort angekommen haben wir noch einen kurzen Spaziergang durch Kamuli gemacht. Dann gab es auch schon Abendessen und wir haben den Abend entspannt draußen im Innenhof ausklingen lassen.
11. November 2024, (Marc):
Neue Woche und eine neue Erfahrung: Unser erster Tag in Kamuli und dem Children’s Home. Eines war am Morgen schon schnell klar, wir sind im Jinja Guesthouse sehr verwöhnt worden. Auch hatten wir einen nächtlichen Stromausfall. Nichtsdestotrotz waren alle gespannt auf das Children’s Home. Nach einer rund 40 min. Fahrt in einem typischen Uganda-Van erreichten wir erwartungsvoll das Children’s Home mit angeschlossener Schule und wurden nicht enttäuscht. Wir wurden bereits freudestrahlend mit Tanz und Gesang von Kindern, Lehrern, Uncles und Aunties erwartet. Nach einer traditionellen Show waren auch wir an der Reihe. Die Männer mussten mit ihren unglaublichen tänzerischischen Fähigkeiten 2-4 Frauen aussuchen. Nach mehr oder weniger erfolgreicher Jagd und kurzer Vorstellungsrunde folgte eine Tour über das Gelände. Uns wurden die Unterkünfte, die Bauprojekte sowie die Farm gezeigt. Die Tour endete mit einem Stop in der Nursery School, wo schon eine ganze Horde Kinder auf Spaß mit uns wartete. Besonders Robin war mit ganzem Körpereinsatz dabei.
Völlig erschöpft (auch von der Sonne) haben wir uns beim Mittagessen bei Reis, Bohnen und Kohl gestärkt. Das Mittagsprogramm umfasste Interviews mit den Kindern für bestehende und zukünftige Sponsoren. Einige von uns haben auch Videointerviews mit den Kindern geführt, unterbrochen von einem kurzen aber intensiven Regenschauer. Abschließend spielten wir noch etwas mit den Kindern in den Heimen bevor es dann zurück zum Guest House ging. Beendet wurde der Tag mit einem zeitweisen Stromausfall.
12. November 2024, (Deborah):
Ein neuer Tag beginnt im schönen Uganda! Wir stärken uns mit Pfannkuchen und Ananas. Ich bin erstaunt, wie lecker die Früchte sind!
Wir kommen in dem schönen Kinderheim an und beginnen direkt mit dem Frühstück für die Kinder (110 Kinder). Das Highlight heute ist, dass die Kinder etwas Brot zum Brei bekommen. Das kommt sehr selten vor und alle zeigen ihre Wertschätzung dafür: beeindruckend!
Nach dem Frühstück bekam das Team Mandazi als Snack, ein frittiertes Brot, das an der Suaheli-Küste sehr beliebt ist und lecker schmeckt und mich an eine Mischung aus Churros und Donut erinnert.
Vor dem Mittagessen ist Zeit für Kunst! Wir teilen uns in 2 Teams auf. Das eine Team malt Schmetterlinge mit den Händen der Kinder und Bananenblättern, das andere arbeitet mit Lehm und Stroh.
Alle sind amüsiert und glücklich!
Zum Mittagessen gibt es Posho mit Bohnen! Posho ist eine Maismahlzeit, die Kinder lieben sie! Sie sitzen auf dem Boden und essen vorsichtig mit den Händen.
Einige der Teammitglieder haben Liebesbriefe von den Kindern erhalten. 💌 mit sehr netten Wünschen und schönen Dekorationen! Wir lieben das! Mein Brief war voll mit Gottes Segen 🤩.
Zum Abschluss des Tages haben wir ein Volleyballspiel! alle Kinder auf dem Spielplatz feuern uns an! Wir spielen zusammen mit den Lehrern der Schule: Kamuli gegen Sonrise! Das Team Kamuli ist der Sieger des Tages! Herzlichen Glückwunsch!!!!👏🌟
Zurück im Gästehaus bin ich dankbar für einen so wunderbaren Tag mit all den glücklichen Menschen! 🧡🇺🇬. Vielen Dank, dass ihr so wunderschön wart!
13. November 2024, (Julia):
Heute begann unser Tag endlich wieder mit einer leckeren Rolex (ihr erinnert euch, rolled eggs). Dann ging es mit unserem kleinen Van zum Sonrise Children’s Home. Der erste Programmpunkt war wohl etwas, was wir alle noch nie gemacht haben: Ziegen anbinden, sodass sie fressen können. Hierfür mussten wir jedoch manche Ziegen erst einmal einfangen. Der Mitarbeiter des Tages (oder auch des Jahres) war Robin, er war the G.O.A.T of the Goats und hat sogar 3 Ziegen geschnappt (Congratulations Robin 🐐). Danach ging es mit den Aunties zum Mandazi backen. Mandazi ist leckeres Gebäck aus Zitronen Abrieb, Ingwer, Öl, Backpulver, Rohrzucker, Mehl und Wasser. Nach gutem Kneten wird der Teig frittiert (super lecker!). Nach der Mittagspause durften wir die Kinder unterrichten. In Gruppen gaben wir Deutsch und Spanisch Unterricht, brachten den Kinder Chemie näher, erklärten die Unterschiede zwischen Deutschland und Uganda und lernten mit ihnen den Cup Song (Musik mit Trinkbechern). Die Kinder waren super interessiert und haben sich sehr gefreut. Zum Schluss verteilten wir an die Kinder im Sonrise Children’s Home die Spenden. Nach einer kleinen Modenschau und einem Freudentanz fuhren wir wieder müde aber glücklich in unsere Unterkunft und freuen uns auf das leckere Abendessen (ich hoffe wir dürfen heute die hoch angepriesene Jack Fruit probieren – drückt die Daumen)🤪.
14. November 2024, (Nadine):
Heute hat unser Vormittag anders gestartet als sonst. Zunächst sind wir zu Jjaja Margret gefahren, der wir ein paar Special Treats (Zucker, Brot, Soda und Öl) gebracht und ein neues Dach auf ihrem Kochhäuschen gebaut haben. Wobei “wir” nicht ganz stimmt. Robin hat hier sein handwerkliches Talent unter Beweis gestellt und mit einem lokalen Arbeiter Hand angelegt. Die Freude bei Jjaja Margret war sehr groß.
Anschließend sind wir zu Muzee Stephane gefahren. Ein älterer Herr, der blind ist, keine Familie hat und von Sonrise unterstützt wird. Leider konnte er nicht aus dem Haus kommen, weil er nicht ganz fit war. Muzee Stephane hat auch ein paar Special Treats, sowie ein Huhn bekommen, welches von Auntie Mary geschlachtet und zubereitet wurde. Das Brot und die Soda hat er sofort zu sich genommen.
Angekommen im Children’s Home haben wir weitere Interviews mit den Kindern geführt und den Kindern von der Nursery das Mittagessen ausgegeben.
Nach dem Mittagessen wurde uns gezeigt, wie man Körbe bestehend aus Kiefernzweigen und Raffia selbst macht.
Dann ging es los mit den Party-Vorbereitungen im Children’s Home. Als die Kinder kamen, gab es Eiscreme und dann wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt, um an einem Wettkampf teilzunehmen (Wasserflasche füllen, Klorollen aufrollen und “Crack the egg”). Die Stimmung war spitze! Alle haben sich gefreut, gesungen und gelacht. Als krönenden Abschluss gab es eine Goodie-Bag für jeden mit Popcorn, Chapati, Weingummi und Soda.
Es war ein toller Tag!
15. November 2024, (Nico):
Unser letzter Morgen in Kamuli startete etwas turbulenter als gewohnt: Aus einem der Mädelszimmer tönte Geschrei wegen einer Kakerlake. Mark klärte die Situation schnell und brachte wieder Ruhe ins Haus. Zum Frühstück gab es wieder Toast und gekochtes Ei.
Anschließend ging es zum letzten Mal zum Children Home. Dort haben wir mit den Kindern am Sportunterricht teilgenommen. Es war schön, die Freude der Kinder zu sehen, auch wenn bereits ein wenig Wehmut mitschwang. Danach verteilten wir das Frühstück an die Kinder – wie jeden Tag Porridge im Becher.
Nach einer kurzen Pause mit Mandazi und Tee übernahmen Margret und Moni den Abwasch des Kindergeschirrs am Spülplatz. Der Rest von uns zog weiter zum “Fußballplatz”, der eigentlich eher einer Kuhweide mit reichlich Kuhfladen glich. Dort fand ein Spiel statt, bei dem die Lehrer mit uns gemeinsam gegen die Kinder antraten. Die Kinder waren schneller und hatten mehr Übung, doch mit etwas Glück haben wir 2:1 gewonnen. In der zweiten Halbzeit setzte ein heftiger Regensturz ein.
Nach dem Mittagessen, als der Regen nachließ, kam der Abschied. Die Kinder bedankten sich bei uns und sangen ein herzergreifendes Lied. Auch wir hatten etwas vorbereitet: unsere kleine Tanz- und Dankesperformance vom Vorabend. Es fiel uns schwer, die Emotionen im Griff zu behalten, und beim großen Umarmen flossen schließlich doch einige Tränen.
Mit einem letzten Blick verabschiedeten wir uns und fuhren nach Jinja. Dort empfingen uns Aisha und Nalongo herzlich im Gästehaus was wir sehr vermisst haben.
16. November 2024, (Ania):
Nachdem wir gestern den letzten Tag im Projekt hatten, stand heute ein richtiger Urlaubstag an, bevor es morgen wieder nach Düsseldorf geht.
Gestartet haben wir mit einem ausgiebigen und leckeren Frühstück und Koffer packen. Danach haben wir uns auf den Weg nach Jinja gemacht und waren in einem 4-stöckigen Einkaufscenter – so eine unglaubliche Auswahl von Allem! Wir haben uns alle mit Babyjelly eingedeckt – ein so gut duftendes Hautgel, welches die Aunties immer für die Babys benutzt haben. Danach ging es zu unserem liebsten Hobby: Souvenirs shoppen. Den Shopping Queen Titel hat dieses Jahr mit Abstand unsere liebe Debi abgestaubt! Auf dem Tagesplan standen für heute noch eine Bootsfahrt über den Victoria See und die Quelle des Nils, einem letzten und besonderen Mittagessen, mit unseren liebsten Gastgebern, im Sailing Club und die Fahrt nach Entebbe ins Hotel, bevor es dann nachts zum Flughafen geht. Leider mussten wir uns heute schon von den lieben Mitarbeitern, Gabi, Margret und Moni verabschieden, die weiterhin vor Ort bleiben. Wir sind sehr gespannt was die Drei erzählen werden und nehmen jetzt alle Eindrücke und Erlebnisse mit nach Deutschland.
17. November 2024, (Robin):
Abschied nehmen ist generell nicht einfach, aber diesmal fällt es mir besonders schwer. Früh morgens um 3 Uhr hieß es Koffer packen und fertig machen. Wir (Debbie, Dani, Emi, Nico, Sandra, Lisa, Marc, Nadine, Julia, Ania und ich) sind von unserer Unterkunft, in Entebbe, mit einem Bus gestartet und sind nach nur einer kurzen Zeit am Flughafen angekommen. Der lange Flug über Afrika ging schneller vorbei als gedacht, da noch jeder von uns im Halbschlaf war. Nach einer kurzen Zwischenlandung in Istanbul und einer kurzen Stärkung ging es weiter Richtung Düsseldorf. Wir hatten das Glück, dass fast alle von uns zusammen saßen. Nun sitze ich noch immer im Flugzeug und habe die schwierige Aufgabe, die richtigen abschließenden Worte zu finden und es fällt mir garnicht mal so leicht. Es ist eine unvergessliche Reise voller Emotionen und Eindrücke gewesen. Wir alle sind als Fremde in dieses Projekt gestartet und nun kommt es uns so vor, als würden wir uns schon eine sehr lange Zeit kennen. Jeder von uns hatte seine Höhen und Tiefen, denn es war jedes Mal eine Freude die lachenden Kinder zu sehen aber auch oftmals traurig, da man bei manchen Kindern den Schmerz förmlich in den Augen spüren konnte. Diese gemischten Gefühle wird jeder von uns mit nach Hause nehmen und sicherlich noch länger begleiten. Hierbei sind meine Gedanken bei dem Gründer Daniel, denn er hat es geschafft aus diesen Gefühlen Kraft zu schöpfen und wahre Wunder zu verbringen. Wenn wir alle nur einen Funken seiner Flamme in uns Tragen, werden wir die Welt zu einem besseren Ort machen.
17. November 2024, (Margret):
Nachdem gestern der große Teil der Gruppe abgereist ist, ist es im Guesthouse etwas leerer geworden. Etwas Zuwachs gab es trotzdem: Randy, ein Junge aus dem Children’s Home, hat bei uns übernachtet. Er hat gerade Ferien und ist bei seiner Familie zu Hause, kam aber abends zu uns, weil er und seine Familie Hilfe benötigen. Kurzerhand wurde er hier für die Nacht einquartiert.
Morgens konnten wir etwas ausschlafen und nach einem gemütlichen Frühstück ging es für uns alle zur Kirche. Wir wurden wie letzten Sonntag sehr herzlich empfangen und sind ganz fasziniert von dem Gottesdienst. Es gibt viel Musik, es wird getanzt und in zwei Sprachen (Englisch und Luganda) gepredigt.
Nachmittags sind Moni und ich zum Transitionhome rübergegangen. Das ist ein Haus direkt gegenüber unseres Guesthouses, wo zur Zeit drei Mädchen wohnen, die zwar schon volljährig sind, aber bis zur Vollendung ihrer Schullaufbahn noch unterstützt werden. Wir haben den Nachmittag draußen auf der Veranda gesessen und bis zur Dämmerung Skyjo gespielt und gequatscht.
Gabi ist in der Zeit mit Randy und einigen sehr dringend benötigten Lebensmitteln zu seiner Familie gefahren. Er wird nun erstmal wieder bei seiner Familie bleiben können. Dann ging es für Gabi allerdings direkt weiter: Nalongo, eine der guten Seelen hier im Guesthouse, hatte erzählt, dass sie sich Sorgen macht, weil zwei ihrer Kinder gerade an einer schweren Infektion erkrankt sind und sie sich die nötige medizinische Versorgung nicht leisten kann. Für viele Menschen in Uganda ist Bezahlung einer medizinischen Behandlung schwer zu stemmen. Zum Glück konnte geholfen werden!!
18. November 2024, (Monika):
Was für ein Gewusel in der Stadt. Zwischen kreuz und quer fahrenden Motorbikes (Boda Bodas) haben wir heute Morgen in einer der großen Hauptstraßen von Jinja geparkt, um für die Familien der resettled Kinder einzukaufen. Die Sonrise Ministries versuchen es immer – wenn möglich – Kinder mit ihren Familien und Verwandten zu vereinen. Dabei achten sie darauf, dass die Kinder in einem sicheren Umfeld aufwachsen können und unterstützen sie finanziell, um ihnen eine Schulbildung zu ermöglichen.
Diese Woche möchten wir einige der resettled Kinder besuchen. Da die Wege lang und anstrengend sind, wollen wir vorsorgen und bereits alle Weihnachtsgeschenke mitnehmen. Somit sollen die Familien, die wir besuchen, ein besonderes Essenspaket erhalten. Hierfür kaufen wir Mehl, Reis, Zucker, Salz und Öl. Zusätzlich kaufen wir noch Seife.
Joseph – einer der Grundsteinleger der Sonrise Ministries – begleitet uns auf unserer Shopping Tour. Es ist gut, dass wir ihn bei uns haben. Die 50 kg schweren Säcke können wir kaum bewegen. Joseph ist uns also eine große Hilfe. Nachdem er alle Säcke auf dem Autodach platziert hat, hat er wahrscheinlich mehr geleistet als der Durschnittsdeutsche, der den Vormittag im Fitnessstudio verbringt.
Auf dem Rückweg zum Guest House müssen wir uns spurten, da es zu regnen beginnt und die Mehlsäcke auf dem Autodach nicht nass werden dürfen.
Nachmittags heißt es Pakete packen. Die großen Reis-, Mehl- und Zuckersäcke müssen in kleiner Portionen aufgeteilt werden, die wir an die Familien verteilen können. Alle helfen fleißig mit.
Abends fährt Gabi nochmal weg, um nach Nalongos Kindern zu schauen, die leider krank sind. Währenddessen haben sich Margret und ich uns darum gekümmert alle Weihnachtskarten für die resettled Kinder zu ordnen. Der Tag endet mit meinem Tagebucheintrag während Aisha, Joane und Johnson kichernd im Hintergrund Skyjo spielen. Margret und ich hatten es ihnen gestern beigebracht. Ein voller Erfolg. Sie lieben das Spiel.
19. November (Gabi)
Den Vormittag haben wir heute im Sonrise Baby Home verbracht und einen kleinen Neuankömmling begrüßt. Die kleine Gift ist 2 Wochen alt. Unsere liebe Auntie Peace hat sich Gift näher angesehen und einen schlimmen Verdacht geäußert, dass die kleine Maus eventuell das Down-Syndrom haben könnte. Ein Besuch im Krankenhaus hat diesen Verdacht leider bestätigt. Es ist aber dennoch beruhigend zu wissen, dass sie im Baby Home auch mit dieser Erkrankung gut aufgehoben ist.
Außerdem haben wir den Tag noch genutzt, um die ersten Weihnachtsgeschenke zu verpacken. Zunächst einmal nur für die Baby’s, die mit ihren Familien wiedervereint werden konnten, aber dennoch weiter von Sonrise betreut werden. Es war zugegebenermaßen eine kleine Herausforderung, die kleinen neugierigen Baby’s im Heim davon abzuhalten, uns dabei “helfen” zu wollen. Als Belohnung wurden wir mit Blumen von den Kindern überhäuft. Nach dem Verpacken der Geschenke haben wir neun der wiedervereinten Kinder persönlich besucht und neben dem zugegebenermaßen etwas verfrühten Weihnachtsgeschenk auch noch weitere Mitbringsel in Form von Lebensmitteln an die Familien übergeben. Die Freude bei den Kindern und Familien war riesengroß.
Am Abend hat uns Aisha mit einem besonders leckeren Abendessen überrascht. Frisch gebackene Brötchen, Kürbissuppe sowie Hähnchen mit Backkartoffeln. Ein perfekter Abschluss eines schönen Tages.