Tagebuch Teamreise 2024

An dieser Stelle werden wir wieder berichten, was unser Team auf unserer Reise vom 29. Oktober bis 30. November 2024 so alles erlebt hat, welche Aufgaben wir vor Ort hatten und wie Eure Spenden eingesetzt wurden. Auch in diesem Jahr wird das Tagebuch nicht nur von einer Person geschrieben, sondern jeder Mitreisende erzählt einmal aus seiner Perspektive. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen.

 

29. Oktober 2024 (Gabi)

Endlich ist es soweit. Heute geht es von Düsseldorf über Istanbul mit kurzem Stopp in Kigali wieder nach Uganda. Ich kann es kaum erwarten, alle Kinder und Betreuer der Sonrise Ministries wiederzusehen und dem Team 2024 dieses wunderschöne Projekt vorzustellen.

 

30. Oktober 2024 (Lisa)

Es geht endlich los! Marc und ich reisen bereits einen Tag früher vor der Safari an, um uns nach der Flugreise noch ein wenig zu erholen. Nach einer kurzen Nacht ging es mit vier vollgepackten Koffern und voller Vorfreude Richtung Flughafen. 16 Stunden Reisezeit liegen vor uns – von Düsseldorf aus nach Istanbul, mit einem kurzen Zwischenstopp in Kigali nach Entebbe Uganda. Gabi erwartet uns schon!

30. Oktober 2024 (Gabi)

Ich darf schon gleich nach Ankunft in mein Zimmer im Hotel und kann erst einmal etwas Schlaf nachholen. Der Nachmittag ist erfüllt mit einigen administrativen Vorbereitungen, lässt aber auch Zeit für ein wenig Entspannung bei einem spannenden Buch im Garten des Hotels. Lisa und Marc sind derweil auf dem Weg nach Uganda.

 

31. Oktober 2024 (Marc)

Endlich haben Lisa und ich es geschafft, Uganda war erreicht! Sehr müde aber voller Vorfreude füllten wir unsere Wasservorräte am Flughafen auf. Der Fahrer zum Hotel wartete schon auf uns und brachte uns sicher durch das noch verschlafene Entebbe, es war ja auch noch früh am Morgen.

Sofort nach Ankunft im Hotel haben wir uns nach Bezug des Zimmers und pünktlich zum Sonnenaufgang schlafen gelegt, um noch Schlaf nachzuholen.

Mit etwas Erholung sind wir nachmittags mit Gabi Richtung Victoriasee aufgebrochen. Bei unserer kleinen Wanderung durch Entebbe konnten wir erste Eindrücke von Uganda erfahren und haben auch schon das eine oder andere landestypische Tier erspäht, wenn auch manchmal nur als Statue 😉.

In einer gemütlichen Bar direkt am See haben wir dann noch den restlichen Tag entspannt ausklingen lassen. Richard von den Sonrise Ministries ist auch noch zum Abendessen dazu gestoßen.

Morgen heißt es dann wieder früh Aufstehen. Wir stoßen zu den Safari Teilnehmern am Flughafen und freuen uns schon riesig.

 

31. Oktober 2024 (Débora)

Und der Tag kam! Wir trafen uns schließlich mit 8 der 14 Gruppenmitglieder am frühen Morgen am Düsseldorfer Flughafen. Wir alle hatten das gleiche Ziel: nach Uganda zu reisen und die Sonrise-Gemeinschaft und vor allem die dort lebenden Kinder mit unserer Liebe zu begleiten und zu unterstützen. Wir sind sehr aufgeregt und freuen uns auf diese großartige Gelegenheit! Uganda wir kommen!

 

1. November 2024 (Julia)

Nach einem unfassbar anstrengenden und endlos wirkenden Flug haben wir nun auch endlich Uganda erreicht. Nachdem glücklicherweise und ehrlich gesagt unerwartet ALLE Koffer ankamen, waren wir überglücklich als wir am Flughafen auf Lisa, Marc und Gabi trafen. Wir konnten zudem bereits den ersten unfassbar lieben und gastfreundlichen Sonrise Mitarbeiter Richard kennenlernen. Er hat uns erstmal gezeigt, wie man sich in Uganda richtig begrüßt – und zwar nicht nur mit einem Handschlag sondern mit einem doppelten 😄

Dann ging es für die Spendenkoffer und Gabi direkt zu Sonrise. Wir haben die nächsten 3 Tage noch andere Pläne – es geht zum Gorilla Trekking und auf Safari! Hierfür mussten wir erstmal eine sehr lange Fahrt auf uns nehmen (aber mit tollen Stopps und frischen Sweet bananas, was die Fahrt definitiv erträglich gemacht hat). Der erste Stopp war beim Äquator. Dort gab es Frühstück (Kaffee, Ginger Tee und Pancakes) und wir konnten (trotz sehr starkem Regen) die Gegend ein bisschen erkunden. Es gab wunderschöne Gemälde zu sehen und viele Souvenirs zu kaufen.

Weitere 3 Stunden später kamen wir an unserem Lunch Spot an und es gab für alle Rolex (rolled eggs, super lecker!).

Die Fahrt ging abenteuerlich weiter, da die „Hauptstraße“ gesperrt war. Über Stock und Stein an ganz vielen Bananen-, Ananas- und Tee-Plantagen vorbeigefahren, durch viele kleine Dörfchen, bei denen die kleinen Kinder am Straßenrand standen und uns freudig zugewunken haben, haben wir endlich nach 12 Stunden unser Ziel erreicht: Die Rafiki Safari Lounge. Hier haben wir noch zusammen zu Abend gegessen und sind super kaputt aber mit großer Vorfreude auf morgen ins Bett gefallen.

1. November 2024 (Gabi)

Früh am Morgen fahren wir zum Flughafen, um weitere 8 Team-Mitglieder in Empfang zu nehmen. Ania, Debora, Julia, Margaret, Nadine, Nicolai, Robin und Sandra kommen müde, aber mit strahlenden Gesichtern aus dem Flughafen. Es gab wohl ein wenig Ärger beim Zoll, der aber schnell beigelegt werden konnte. Die Spendenkoffer werden auf Richard’s Wagen geladen und dann fahren die 8 Neuankömmlinge mit Lisa und Marc erst einmal auf Safari und zum Gorilla-Tracking. Richard und ich machen uns derweil mit einem vollgepackten Auto und inmitten einer heftigen Regenschauer auf den Weg nach Jinja. Dort bereiten Aisha und ich noch einiges für die finale Ankunft des Teams im Projekt vor. Ich habe alle diese lieben Menschen in Uganda so sehr vermisst. Aber eines habe ich nicht vermisst. Der Abend endet mal wieder mit einem Stromausfall 😮

 

2. November 2024 (Nadine)

Was für ein Tag! Heute ging es früh los. Um 7 Uhr ging es zum Bwindi Impenetrable National Park zum Gorilla Trekking. Nach einer ca. 2 stündigen Wanderung durch den Regenwald, haben wir eine Gorillafamilie gesehen 😍 5 ausgewachsene Gorillas und 1 Baby. Es war einfach einmalig, wie nah wir an den Tieren waren. Nach dem Trekking, sind wir 4 Stunden über Stock und Stein bis zum Kazinga Kanal gefahren (#AfricanMassage). Hierbei hatten wir auch einige Überraschungen – Paviane, Antilopen und Elefanten. Es war unglaublich.

Nach Ankunft ging es weiter mit einer Bootsfahrt. Auch hier haben wir die wunderschöne Tierwelt von Uganda gesehen – Krokodile, Nilpferde, Eidechsen und Schwarzbüffel. Es war ein unbeschreiblicher Tag. Aber seht selbst, denn Bilder sagen mehr als Tausend Worte.

2. November 2024 (Gabi)

Der heutige Tag ist leider wieder gut gefüllt mit vielen administrativen Aufgaben, die nun mal dazu gehören, wenn man einen gemeinnützigen Verein hat. Ich versuche, so viel wie möglich heute zu erledigen, damit ich mich ab Sonntag Abend voll und ganz auf das Team konzentrieren kann. Abends ist aber noch Zeit für ein schönes Abendessen im Jinja Sailing Club. Unerwartet wurde es eine Ladies Night. Wir hatten unglaublich viel Spaß 😀

 

3. November 2024 (Gabi)

Heute Vormittag ging es in die Kirche der Sonrise Ministries in Jinja. Pastor Ivan hat eine sehr inspirierende Predigt gehalten. Im Anschluss bin ich noch in das alte Baby Home, welches jetzt eine Art Quarantänestation für Neuankömmlinge ist und habe ein wenig mit den noch dort verbliebenen Kindern gespielt. Zurück im Gästehaus laufen die letzten Vorbereitungen für den ersten Teil des Teams, welches heute spät von der Safari zurückkehrt.

 

3. November 2024 (Ania)

Der frühe Vogel fängt den Wurm – so auch in Uganda. Nach einer kurzen Nacht ging es um 6 Uhr zum leckeren Frühstück. Ein langer Tag stand uns heute bevor. Mit vollem Bauch düsten uns unsere Guides in den Queen Elisabeth Nationalpark für eine morgendliche Safari. Direkt zum Start haben wir, mit viel Glück, eine Löwenfamilie gesehen, gefolgt von Affen, Elefanten, Gazellen und Wasserbüffeln. Danach haben wir uns auf den langen Weg nach Jinja gemacht – zum eigentlichen Startpunkt des Projekts. Nach 13 Stunden Autofahrt, einem traditionellen Mittagessen und einem geflickten Reifen sind wir im Gästehaus herzlichst empfangen worden. Morgen geht es dann richtig los!

 

3. November 2024 (Dany)

Endlich! Heute geht es auch für Emi und mich los – mit ein bisschen Skepsis, ein bisschen Respekt und ganz viel Vorfreude. Erst geht es von Düsseldorf nach Istanbul, dann über Kigali nach Entebbe… nach 21 Stunden sind wir endlich da. Die Koffer kommen ganz schnell, beim Visum klappt es auch reibungslos und dann wartet Moni mit 2 Flaschen Wasser auf uns. Und weiter geht es, Richard fährt uns über Stock und Stein bis nach Jinja. Und dann sind wir als Team komplett und das Abenteuer beginnt. Wir können es kaum erwarten.

 

4. November 2024 (Robin)

Nach einer verregneten Nacht, haben wir Daniela, Emi und Moni im Gasthaus empfangen. Der Tag hat mit unserem ersten gemeinsamen Frühstück angefangen. Voll gestärkt mit einer guten Portion Mandazi und voller Spaß haben wir die Sachspenden sortiert. Es sind zwar erst nur wenige Stunden vergangen, aber es ist jetzt schon sicher – Unsere gemeinsame Reise wird unvergesslich. Nach dem wilden Durcheinanderwerfen der Spendenkoffer haben wir zusammen den lokalen Supermarkt besucht. Nach dem leicht verregneten Heimweg wurden wir mit einem lecker Mittagessen empfangen. Diese Stärkung ist auch wirklich nötig, denn wir wissen noch nicht was wir für ein emotionalen Tag haben werden. Es geht weiter zum damaligen Sonrise Baby Home. Der Weg führt durch ein Viertel, mit engen Gassen und lauter kleiner Hütten. Uns kommen eine Menge Kinder mit einem Lachen entgegen, obwohl die Umstände hart sind. Ich kann viel von diesen Kindern lernen, auch wenn sie es selbst nicht wissen. Das erste Mal macht sich ein Gefühl der Traurigkeit breit. Am Ende dieser Gasse ist ein Lichtblick – Wir stehen vor dem alten Sonrise Baby Home. Wir lernen die Mitgründerin Damali und die lieben Kinder kennen und erfahren mehr über die Entstehung des wundervollen Projekts. Auf dem Weg nach Hause haben wir noch einen kurzen Abstecher ins Transition Home gemacht und unseren Tag mit einem gemeinsamen Tanz beendet. Der Tag neigt sich dem Ende und es fällt mir schwer die Emotionen und Gedanken zu ordnen aber eins ist mir sicher, ich möchte etwas verändern.

 

5. November 2024 (Sandra)

Nach einer erholsamen Nacht startete der Tag mit einem grandiosen, ausgiebigen und geselligen Frühstück, welches keine Wünsche offen gelassen hat. Selbst die Sehnsucht nach Toast mit Marmelade und frischer Erdnussbutter vom Markt wurde gestillt. Anschließend wurden wir von Uncle Sam zum Mirembe Cottage gefahren, wo wir herzlich von einer jubelnden Kinderhorde empfangen wurden. Wir wurden direkt in den Schulalltag eingebunden und die Ausgabe vom Frühstück stand für uns an. Für die Kinder grüßt täglich das Murmeltier: Zum Frühstück Porridge und mittags Maisgrieß mit Bohnen.
Nach einem ausgiebigen Fotoshooting mit den Kids durften wir in drei verschiedenen Klassen reinschnuppern. Der Unterricht gestaltet sich in Uganda sehr spannend, da viel gesungen und geklatscht wird und er von Freude und Dankbarkeit geprägt ist. Anschließend der Spaßteil: Rumtoben, Haare frisieren, rumtragen lassen, Selfies machen und basteln. Trotz der teilweise schlimmen Schicksale, strahlen die Kinder unglaubliche Energie und Lebensfreude aus, was alle angesteckt und berührt hat. Jeder von uns hatte mindestens einen Kuschelpartner im Arm, kuscheln, knuddeln und Händchen halten ist eben das Größte. Der Tag klang ruhig aus, perfekt zum Verarbeiten der vielen wunderschönen Eindrücke.

 

6. November 2024 (Margret):

Heute ging es für uns nach dem Frühstück noch mal zum Mirembe Cottage for street girls, wo uns Daniel empfangen hat, der Gründer des Hauses. Er hat uns etwas über die Entstehung des Hauses und über die Kinder berichtet. Es war unfassbar erschütternd zu hören, was viele der Kinder durchgemacht haben, wieviel Gewalt und Missbrauch sie in ihrem kleinen Leben erfahren mussten und wie sie auf der Straße ums Überleben kämpfen mussten. Daniel hat das alles auch durchgemacht, und als er von seiner Vergangenheit berichtet hat, ist kein Auge trocken geblieben. Umso schöner zu sehen, dass durch dieses Projekt so viele Kinder aus ihren Situationen herausgeholt und gerettet werden können.
Anschließend haben wir die Ärmel hochgekrempelt und auf der kleinen Farm mitgeholfen. Der Kuhstall musste sauber gemacht werden, Mist mit Schubkarren auf die Bananenplantagen gebracht und mit der Machete ein Gebüsch gestutzt werden. Nach kurzer Zeit kam noch der Tierarzt und hat eine Kuh besamt… Für viele sicherlich das erste Mal, das gesehen zu haben 🙂
Zur Mittagspause haben wir noch mal beim Verteilen des Mittagessens in der Schule geholfen, klassischerweise ist das für alle Kinder Maisgrieß und Bohnen. Nachdem wir dann auch gegessen hatten, haben wir die Klamotten aus den Spendenkoffern sortiert und anschließend an die Kinder verteilt: Jedes Kleidungsstück wurde einzeln gezeigt und gemeinsam von den Kindern überlegt, für wen das Teil ist. Sehr schön zu sehen, wie sich alle auch für die anderen gefreut haben! Als die Klamotten verteilt waren, haben wir unsere Party für die Mädels vorbereitet: Wir haben Süßigkeiten, Limonaden, Chips und Eis für alle verteilt. Wir hatten so viel Spaß, es wurde ausgelassen getanzt und mit Ballons gespielt. Wir sind alle beeindruckt, wie viel Freude die Kinder hatten und dass wir ihnen einen unbeschwerten Abend schenken konnten. So wunderbar, dass es einen Ort wie diesen für die Kinder gibt!
Von Lisa, Moni und Sandra haben wir uns an dieser Stelle auch verabschiedet, weil die drei die Nacht im Mirembe Cottage bei den Mädchen verbringen.
Zurück in unserem Guesthouse haben wir Aisha, unserer guten Seele vor Ort, mit einer Torte zum Geburtstag überrascht. Happy Birthday, liebe Aisha!

 

 

6. November 2024, (Lisa und Sandra):

Nachdem die anderen gefahren sind, haben wir uns erstmal komisch gefühlt, aber die Kinder haben uns schnell auf andere Gedanken gebracht. Mit den Älteren haben wir zusammen zu Abend gegessen: Reis mit Bohnen.
Danach haben wir gemeinsam mit den Kindern gebetet. Dies läuft aber nicht so ab wie bei uns. Alle stellen sich hierfür in einen Kreis und fassen sich an den Händen. Es wird viel gesungen und getrommelt. Für die Kleinen war es schon sehr spät und deshalb sind sie schon fast im Stehen beim Beten eingeschlafen.
Kurz vor dem Schlafengehen hat sich Lisa noch die Haare mitten im Atrium geföhnt, da es auf den Zimmern keine Steckdosen gibt. Das war natürlich eine große Attraktion, da die Mädels alle kurze Haare haben.
Danach ging es ab ins Bett. Lisa und Moni hatten ein eigenes Bett und Sandra hat sich ein Bett mit Miria geteilt. Es war eine einmalige, unvergessliche Erfahrung Teil des Alltags der Kinder zu sein. Es ist beeindruckend wie selbstständig selbst die Kleinsten sind.
Morgens haben wir noch ein leckeres Frühstück mit Pancakes und Ananas bekommen. Dann sind auch schon die anderen eingetroffen.

 

 

7. November 2024, (Dani):

Heute ist unser letzter Tag im Merembe Cottage und alles beginnt mit Verspätung , wie so oft hier. An uns liegt es heute nicht, wir waren richtig gut in der Zeit. Aber Uncle Sam, unser Busfahrer war zu spät dran. So verpassen wir die Frühstücksausgabe in der Schule. Na ja, nicht ganz so schlimm denn beim Lunch – Reis mit Bohnen und Soße – sind wir wieder voll im Einsatz. Davor hat uns Brenda, eines der großen Mädels, noch durch die Schule geführt , so dass wir den IT Raum und Chemie/ Physikraum gesehen haben. (S)mark und Lisa überraschen die Kids spontan mit einem kurzen Chemie Unterricht, bei dem auch die Mzungus noch etwas über Basen und Säuren lernen können. Zum Mittagessen gab es für uns heute eine Premiere- statt Reis mit Bohnen gab es selbstgeschälte Matoke, natürlich trotzdem mit Bohnen. Die dürfen nicht fehlen . Dann heißt es Abschied nehmen. Abschied nehmen von den Kindern, die uns so sehr ans Herz gewachsen sind und deren Schicksale uns so berührt haben. Wir haben uns gut geschlagen – bis die kleine Angel ein paar Tränen vergossen hat…. Danach ging es das erste mal in die „ grosse Stadt“ Jinja. Hier haben wir die Zeit für ein paar Einkäufe genutzt, bevor wir im Stockedustern wieder ins Guest House fuhren – Straßenlaternen sind hier Fehlanzeige. Und zum Abschluss gab es heute Spaghetti Bolognese. Unser Traum, dass wir in Uganda abnehmen würden, ist definitiv geplatzt . Aysha und Nalongo verwöhnen uns hier jeden Tag. Wir sind erst 4 Tage hier, es kommt uns vor wie 2 Wochen, so viel haben wir erlebt. Unsere Gruppe ist unschlagbar. Wir haben viel Spaß zusammen sind aber auch füreinander da, wenn die Eindrücke uns doch übermannen. Wir sind gespannt auf morgen, wenn es ins Baby Home geht.

 

8. November 2024 (Emi):

Heute ging es für uns voller Vorfreude zum ersten Mal ins Baby Home. Wir wurden unfassbar herzlich von allen Mitarbeitenden und Kindern begrüßt – man hat die Freude über unsere Ankunft förmlich spüren können. Gestartet haben wir mit einer Vorstellungsrunde, dort arbeiten vielen Aunties und einige Männer für die Pflege der Farm. Danach wurden wir über das wunderschöne Gelände geführt: 6 Häuser, ein schöner grüner Garten zum Spielen für die Kinder und ein riesiges Farmgelände, das bis hinunter zum Nil reicht. Vieles wird auf dem Gelände selber angebaut, darunter Ananas, Tomaten, Zuckerrohr und Mango… alles, was man sich vorstellen kann. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Anschließend sind wir in die Häuser gegangen und haben den Aunties beim Waschen, Trocknen, Anziehen und Eincremen der Kinder geholfen. 8-10 Kinder leben pro Haus zusammen. Nach unserem üblichen Mittagessen, heute besonders lecker und salzig, wurden die Spenden an die Aunties übergeben. Nach einer emotionalen Ansprache von Auntie Peace wurde die gespendete Kleidung an die Kinder verteilt und direkt anprobiert, so wurden coole neue Outfits kreiert – auch hier war die Dankbarkeit und Freude nicht zu übersehen. Es folgten ein paar Kuschel- und Spieleinheiten mit den Kleinen, die wir alle sehr genossen haben. Es ist so besonders zu sehen, wieviel Vertrauen die Kinder uns entgegenbringen und sogar auf unseren Armen einschlafen können. Dann ging es für uns zurück in den Bus zu Uncle Sam. Wir fuhren zur Baustelle eines Krankenhauses in der Nähe des Baby Home‘s, um die Kinder schnellstmöglich versorgen zu können und dafür nicht immer in die Stadt fahren zu müssen. Leider muss das Projekt aktuell pausieren, da nicht genügend Spenden vorhanden sind – doch der Traum der Vollendung des Bauprojektes bleibt natürlich bestehen. Von dem Optimismus und dieser Dankbarkeit sollten wir uns alle eine Scheibe abschneiden. Als letzter Programmpunkt standen die Kalaga Falls auf dem Programm. Wir wurden nicht nur mit einer tollen Aussicht sondern auch mit einem leckeren Getränk in einer coolen Bar belohnt. Ein langer Tag voller toller Erlebnisse neigt sich dem Ende zu und wir freuen uns schon jetzt darauf, die kleinen, süßen Gesichter morgen wiederzusehen.

 

9. November 2024 (Monika):

Wow! Was für ein ereignisreicher Tag im Baby Home. Zum Glück hatte es in der Nacht nicht geregnet, sodass es unser Busfahrer Sam heute etwas leichter hatte die völlig matschigen Straßen entlangzukommen.
Am Eingangstor zum Gelände angekommen, wurde es laut. Sofort kamen die kleinen Babys angerannt und wollten umarmt und geknuddelt werden. Sie wollten direkt spielen und toben. So haben wir Freiwilligen uns schnell aufgeteilt, um die anstehenden Arbeiten zu splitten. Einige haben bei der Gartenarbeit geholfen, andere mussten bei den Jüngsten Windeln wechseln oder bei der Vorbereitung des Mittagessens unterstützen.
Und alle anderen haben sich die Zeit genommen, um mit den Kindern zu spielen und ihnen Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken. Zunächst war Hochbetrieb an der Schaukel, aber als die Gartenarbeiten anfingen, wurden auf einmal die Schubkarren interessant. Auf dem Weg in den Garten, waren sie beladen mit Steinen, aber auf dem Rückweg mit Kleinkindern. So ein Spaß! Die Kinder haben es geliebt in der Schubkarre zu sitzen und gefahren zu werden.
Wir waren so lange am Toben, dass das Mittagessen viel zu plötzlich kam. Aber auch darauf waren wir eingestellt. Schnell haben wir die Kinder in ihre Häuser begleitet und die Essen verteilt. Nach dem Essen wurden sie noch schnell geduscht und dann ging es auch schon zum lang ersehnten Ausflug. Wir haben einen Spaziergang unternommen. Diejenigen Kinder, die noch nicht laufen konnten, oder diejenigen, die so wie Baby Ruth eine Gehbehinderung haben, kamen in die afrikanische Trage. Hierzu wurde ein langes Tuch um den Körper gebunden.
Wieder am Baby Home angekommen, ging es direkt weiter im Programm. Mit den älteren Kindern sind wir zum Nil runtergelaufen, um im Nil zu schwimmen. Eine super Abkühlung bei dem heißen Wetter. Wer sich getraut hat, durfte reinspringen. Die Kleinen hatten alle Schwimmflügel und eine Schwimmweste an.
Der Tag im Baby Home ging wie im Flug. Nach dem Schwimmen mussten wir dem Heimweg antreten. Aber zuhause angekommen, ging es für uns noch weiter. Wir hatten unsere Freunde zum Essen eingeladen und haben für sie gekocht. Es war ein schöner Abend, der nicht besser ausklingen könnte.

10. November 2024 (Lisa):

Es ist zwar Sonntag, aber Ausschlafen war heute nicht. Um 10Uhr fängt der Gottesdienst an und die Fahrt vom Guesthouse bis zur Kirche beim Baby Home dauert über 40 Min. Wir haben es nicht pünktlich geschafft, aber das ist in Uganda gar kein Problem. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und weitere Stühle wurden für uns aufgestellt.
Es gibt hier beim Gottesdienst nicht so feste Regeln die befolgt werden müssen. Später kommen, früher gehen, alles ist in Ordnung. Allgemein verläuft ein Gottesdienst hier nicht so wie in Deutschland. Es wird viel mehr gesungen und getanzt. Einige von uns haben auch die Gelegenheit genutzt, um das Tanzbein zu schwingen.
Die Kinder dürfen währenddessen herumlaufen und haben sich immer mal wieder einen neuen Kuschel- oder Tanzpartner gesucht.
Nach der Messe gab es Mittagessen: Reis mit Fleischsauce und Kohl. Danach ging es für uns dann für einen kurzen Stopp zurück zum Guesthouse. Kurze Eispause und die letzten Sachen in den Koffer packen. Bevor es dann los ging zum nächsten Guesthouse in Kamuli. Dort angekommen haben wir noch einen kurzen Spaziergang durch Kamuli gemacht. Dann gab es auch schon Abendessen und wir haben den Abend entspannt draußen im Innenhof ausklingen lassen.

 

11. November 2024, (Marc):

Neue Woche und eine neue Erfahrung: Unser erster Tag in Kamuli und dem Children’s Home. Eines war am Morgen schon schnell klar, wir sind im Jinja Guesthouse sehr verwöhnt worden. Auch hatten wir einen nächtlichen Stromausfall. Nichtsdestotrotz waren alle gespannt auf das Children’s Home. Nach einer rund 40 min. Fahrt in einem typischen Uganda-Van erreichten wir erwartungsvoll das Children’s Home mit angeschlossener Schule und wurden nicht enttäuscht. Wir wurden bereits freudestrahlend mit Tanz und Gesang von Kindern, Lehrern, Uncles und Aunties erwartet. Nach einer traditionellen Show waren auch wir an der Reihe. Die Männer mussten mit ihren unglaublichen tänzerischischen Fähigkeiten 2-4 Frauen aussuchen. Nach mehr oder weniger erfolgreicher Jagd und kurzer Vorstellungsrunde folgte eine Tour über das Gelände. Uns wurden die Unterkünfte, die Bauprojekte sowie die Farm gezeigt. Die Tour endete mit einem Stop in der Nursery School, wo schon eine ganze Horde Kinder auf Spaß mit uns wartete. Besonders Robin war mit ganzem Körpereinsatz dabei.
Völlig erschöpft (auch von der Sonne) haben wir uns beim Mittagessen bei Reis, Bohnen und Kohl gestärkt. Das Mittagsprogramm umfasste Interviews mit den Kindern für bestehende und zukünftige Sponsoren. Einige von uns haben auch Videointerviews mit den Kindern geführt, unterbrochen von einem kurzen aber intensiven Regenschauer. Abschließend spielten wir noch etwas mit den Kindern in den Heimen bevor es dann zurück zum Guest House ging. Beendet wurde der Tag mit einem zeitweisen Stromausfall.

12. November 2024, (Deborah):

Ein neuer Tag beginnt im schönen Uganda! Wir stärken uns mit Pfannkuchen und Ananas. Ich bin erstaunt, wie lecker die Früchte sind!

Wir kommen in dem schönen Kinderheim an und beginnen direkt mit dem Frühstück für die Kinder (110 Kinder). Das Highlight heute ist, dass die Kinder etwas Brot zum Brei bekommen. Das kommt sehr selten vor und alle zeigen ihre Wertschätzung dafür: beeindruckend!

Nach dem Frühstück bekam das Team Mandazi als Snack, ein frittiertes Brot, das an der Suaheli-Küste sehr beliebt ist und lecker schmeckt und mich an eine Mischung aus Churros und Donut erinnert.

Vor dem Mittagessen ist Zeit für Kunst! Wir teilen uns in 2 Teams auf. Das eine Team malt Schmetterlinge mit den Händen der Kinder und Bananenblättern, das andere arbeitet mit Lehm und Stroh.
Alle sind amüsiert und glücklich!

Zum Mittagessen gibt es Posho mit Bohnen! Posho ist eine Maismahlzeit, die Kinder lieben sie! Sie sitzen auf dem Boden und essen vorsichtig mit den Händen.

Einige der Teammitglieder haben Liebesbriefe von den Kindern erhalten. 💌 mit sehr netten Wünschen und schönen Dekorationen! Wir lieben das! Mein Brief war voll mit Gottes Segen 🤩.

Zum Abschluss des Tages haben wir ein Volleyballspiel! alle Kinder auf dem Spielplatz feuern uns an! Wir spielen zusammen mit den Lehrern der Schule: Kamuli gegen Sonrise! Das Team Kamuli ist der Sieger des Tages! Herzlichen Glückwunsch!!!!👏🌟

Zurück im Gästehaus bin ich dankbar für einen so wunderbaren Tag mit all den glücklichen Menschen! 🧡🇺🇬. Vielen Dank, dass ihr so wunderschön wart!

13. November 2024, (Julia):

Heute begann unser Tag endlich wieder mit einer leckeren Rolex (ihr erinnert euch, rolled eggs). Dann ging es mit unserem kleinen Van zum Sonrise Children’s Home. Der erste Programmpunkt war wohl etwas, was wir alle noch nie gemacht haben: Ziegen anbinden, sodass sie fressen können. Hierfür mussten wir jedoch manche Ziegen erst einmal einfangen. Der Mitarbeiter des Tages (oder auch des Jahres) war Robin, er war the G.O.A.T of the Goats und hat sogar 3 Ziegen geschnappt (Congratulations Robin 🐐). Danach ging es mit den Aunties zum Mandazi backen. Mandazi ist leckeres Gebäck aus Zitronen Abrieb, Ingwer, Öl, Backpulver, Rohrzucker, Mehl und Wasser. Nach gutem Kneten wird der Teig frittiert (super lecker!). Nach der Mittagspause durften wir die Kinder unterrichten. In Gruppen gaben wir Deutsch und Spanisch Unterricht, brachten den Kinder Chemie näher, erklärten die Unterschiede zwischen Deutschland und Uganda und lernten mit ihnen den Cup Song (Musik mit Trinkbechern). Die Kinder waren super interessiert und haben sich sehr gefreut. Zum Schluss verteilten wir an die Kinder im Sonrise Children’s Home die Spenden. Nach einer kleinen Modenschau und einem Freudentanz fuhren wir wieder müde aber glücklich in unsere Unterkunft und freuen uns auf das leckere Abendessen (ich hoffe wir dürfen heute die hoch angepriesene Jack Fruit probieren – drückt die Daumen)🤪.

 

14. November 2024, (Nadine):

Heute hat unser Vormittag anders gestartet als sonst. Zunächst sind wir zu Jjaja Margret gefahren, der wir ein paar Special Treats (Zucker, Brot, Soda und Öl) gebracht und ein neues Dach auf ihrem Kochhäuschen gebaut haben. Wobei “wir” nicht ganz stimmt. Robin hat hier sein handwerkliches Talent unter Beweis gestellt und mit einem lokalen Arbeiter Hand angelegt. Die Freude bei Jjaja Margret war sehr groß.

Anschließend sind wir zu Muzee Stephane gefahren. Ein älterer Herr, der blind ist, keine Familie hat und von Sonrise unterstützt wird. Leider konnte er nicht aus dem Haus kommen, weil er nicht ganz fit war. Muzee Stephane hat auch ein paar Special Treats, sowie ein Huhn bekommen, welches von Auntie Mary geschlachtet und zubereitet wurde. Das Brot und die Soda hat er sofort zu sich genommen.

Angekommen im Children’s Home haben wir weitere Interviews mit den Kindern geführt und den Kindern von der Nursery das Mittagessen ausgegeben.

Nach dem Mittagessen wurde uns gezeigt, wie man Körbe bestehend aus Kiefernzweigen und Raffia selbst macht.

Dann ging es los mit den Party-Vorbereitungen im Children’s Home. Als die Kinder kamen, gab es Eiscreme und dann wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt, um an einem Wettkampf teilzunehmen (Wasserflasche füllen, Klorollen aufrollen und “Crack the egg”). Die Stimmung war spitze! Alle haben sich gefreut, gesungen und gelacht. Als krönenden Abschluss gab es eine Goodie-Bag für jeden mit Popcorn, Chapati, Weingummi und Soda.

Es war ein toller Tag!

15. November 2024, (Nico):

Unser letzter Morgen in Kamuli startete etwas turbulenter als gewohnt: Aus einem der Mädelszimmer tönte Geschrei wegen einer Kakerlake. Mark klärte die Situation schnell und brachte wieder Ruhe ins Haus. Zum Frühstück gab es wieder Toast und gekochtes Ei.

Anschließend ging es zum letzten Mal zum Children Home. Dort haben wir mit den Kindern am Sportunterricht teilgenommen. Es war schön, die Freude der Kinder zu sehen, auch wenn bereits ein wenig Wehmut mitschwang. Danach verteilten wir das Frühstück an die Kinder – wie jeden Tag Porridge im Becher.

Nach einer kurzen Pause mit Mandazi und Tee übernahmen Margret und Moni den Abwasch des Kindergeschirrs am Spülplatz. Der Rest von uns zog weiter zum “Fußballplatz”, der eigentlich eher einer Kuhweide mit reichlich Kuhfladen glich. Dort fand ein Spiel statt, bei dem die Lehrer mit uns gemeinsam gegen die Kinder antraten. Die Kinder waren schneller und hatten mehr Übung, doch mit etwas Glück haben wir 2:1 gewonnen. In der zweiten Halbzeit setzte ein heftiger Regensturz ein.

Nach dem Mittagessen, als der Regen nachließ, kam der Abschied. Die Kinder bedankten sich bei uns und sangen ein herzergreifendes Lied. Auch wir hatten etwas vorbereitet: unsere kleine Tanz- und Dankesperformance vom Vorabend. Es fiel uns schwer, die Emotionen im Griff zu behalten, und beim großen Umarmen flossen schließlich doch einige Tränen.

Mit einem letzten Blick verabschiedeten wir uns und fuhren nach Jinja. Dort empfingen uns Aisha und Nalongo herzlich im Gästehaus was wir sehr vermisst haben.

16. November 2024, (Ania):

Nachdem wir gestern den letzten Tag im Projekt hatten, stand heute ein richtiger Urlaubstag an, bevor es morgen wieder nach Düsseldorf geht.
Gestartet haben wir mit einem ausgiebigen und leckeren Frühstück und Koffer packen. Danach haben wir uns auf den Weg nach Jinja gemacht und waren in einem 4-stöckigen Einkaufscenter – so eine unglaubliche Auswahl von Allem! Wir haben uns alle mit Babyjelly eingedeckt – ein so gut duftendes Hautgel, welches die Aunties immer für die Babys benutzt haben. Danach ging es zu unserem liebsten Hobby: Souvenirs shoppen. Den Shopping Queen Titel hat dieses Jahr mit Abstand unsere liebe Debi abgestaubt! Auf dem Tagesplan standen für heute noch eine Bootsfahrt über den Victoria See und die Quelle des Nils, einem letzten und besonderen Mittagessen, mit unseren liebsten Gastgebern, im Sailing Club und die Fahrt nach Entebbe ins Hotel, bevor es dann nachts zum Flughafen geht. Leider mussten wir uns heute schon von den lieben Mitarbeitern, Gabi, Margret und Moni verabschieden, die weiterhin vor Ort bleiben. Wir sind sehr gespannt was die Drei erzählen werden und nehmen jetzt alle Eindrücke und Erlebnisse mit nach Deutschland.

17. November 2024, (Robin):

Abschied nehmen ist generell nicht einfach, aber diesmal fällt es mir besonders schwer. Früh morgens um 3 Uhr hieß es Koffer packen und fertig machen. Wir (Debbie, Dani, Emi, Nico, Sandra, Lisa, Marc, Nadine, Julia, Ania und ich) sind von unserer Unterkunft, in Entebbe, mit einem Bus gestartet und sind nach nur einer kurzen Zeit am Flughafen angekommen. Der lange Flug über Afrika ging schneller vorbei als gedacht, da noch jeder von uns im Halbschlaf war. Nach einer kurzen Zwischenlandung in Istanbul und einer kurzen Stärkung ging es weiter Richtung Düsseldorf. Wir hatten das Glück, dass fast alle von uns zusammen saßen. Nun sitze ich noch immer im Flugzeug und habe die schwierige Aufgabe, die richtigen abschließenden Worte zu finden und es fällt mir garnicht mal so leicht. Es ist eine unvergessliche Reise voller Emotionen und Eindrücke gewesen. Wir alle sind als Fremde in dieses Projekt gestartet und nun kommt es uns so vor, als würden wir uns schon eine sehr lange Zeit kennen. Jeder von uns hatte seine Höhen und Tiefen, denn es war jedes Mal eine Freude die lachenden Kinder zu sehen aber auch oftmals traurig, da man bei manchen Kindern den Schmerz förmlich in den Augen spüren konnte. Diese gemischten Gefühle wird jeder von uns mit nach Hause nehmen und sicherlich noch länger begleiten. Hierbei sind meine Gedanken bei dem Gründer Daniel, denn er hat es geschafft aus diesen Gefühlen Kraft zu schöpfen und wahre Wunder zu verbringen. Wenn wir alle nur einen Funken seiner Flamme in uns Tragen, werden wir die Welt zu einem besseren Ort machen.

 

17. November 2024, (Margret):

Nachdem gestern der große Teil der Gruppe abgereist ist, ist es im Guesthouse etwas leerer geworden. Etwas Zuwachs gab es trotzdem: Randy, ein Junge aus dem Children’s Home, hat bei uns übernachtet. Er hat gerade Ferien und ist bei seiner Familie zu Hause, kam aber abends zu uns, weil er und seine Familie Hilfe benötigen. Kurzerhand wurde er hier für die Nacht einquartiert.
Morgens konnten wir etwas ausschlafen und nach einem gemütlichen Frühstück ging es für uns alle zur Kirche. Wir wurden wie letzten Sonntag sehr herzlich empfangen und sind ganz fasziniert von dem Gottesdienst. Es gibt viel Musik, es wird getanzt und in zwei Sprachen (Englisch und Luganda) gepredigt.

Nachmittags sind Moni und ich zum Transitionhome rübergegangen. Das ist ein Haus direkt gegenüber unseres Guesthouses, wo zur Zeit drei Mädchen wohnen, die zwar schon volljährig sind, aber bis zur Vollendung ihrer Schullaufbahn noch unterstützt werden. Wir haben den Nachmittag draußen auf der Veranda gesessen und bis zur Dämmerung Skyjo gespielt und gequatscht.

Gabi ist in der Zeit mit Randy und einigen sehr dringend benötigten Lebensmitteln zu seiner Familie gefahren. Er wird nun erstmal wieder bei seiner Familie bleiben können. Dann ging es für Gabi allerdings direkt weiter: Nalongo, eine der guten Seelen hier im Guesthouse, hatte erzählt, dass sie sich Sorgen macht, weil zwei ihrer Kinder gerade an einer schweren Infektion erkrankt sind und sie sich die nötige medizinische Versorgung nicht leisten kann. Für viele Menschen in Uganda ist Bezahlung einer medizinischen Behandlung schwer zu stemmen. Zum Glück konnte geholfen werden!!

18. November 2024, (Monika):

Was für ein Gewusel in der Stadt. Zwischen kreuz und quer fahrenden Motorbikes (Boda Bodas) haben wir heute Morgen in einer der großen Hauptstraßen von Jinja geparkt, um für die Familien der resettled Kinder einzukaufen. Die Sonrise Ministries versuchen es immer – wenn möglich – Kinder mit ihren Familien und Verwandten zu vereinen. Dabei achten sie darauf, dass die Kinder in einem sicheren Umfeld aufwachsen können und unterstützen sie finanziell, um ihnen eine Schulbildung zu ermöglichen.
Diese Woche möchten wir einige der resettled Kinder besuchen. Da die Wege lang und anstrengend sind, wollen wir vorsorgen und bereits alle Weihnachtsgeschenke mitnehmen. Somit sollen die Familien, die wir besuchen, ein besonderes Essenspaket erhalten. Hierfür kaufen wir Mehl, Reis, Zucker, Salz und Öl. Zusätzlich kaufen wir noch Seife.
Joseph – einer der Grundsteinleger der Sonrise Ministries – begleitet uns auf unserer Shopping Tour. Es ist gut, dass wir ihn bei uns haben. Die 50 kg schweren Säcke können wir kaum bewegen. Joseph ist uns also eine große Hilfe. Nachdem er alle Säcke auf dem Autodach platziert hat, hat er wahrscheinlich mehr geleistet als der Durschnittsdeutsche, der den Vormittag im Fitnessstudio verbringt.
Auf dem Rückweg zum Guest House müssen wir uns spurten, da es zu regnen beginnt und die Mehlsäcke auf dem Autodach nicht nass werden dürfen.
Nachmittags heißt es Pakete packen. Die großen Reis-, Mehl- und Zuckersäcke müssen in kleiner Portionen aufgeteilt werden, die wir an die Familien verteilen können. Alle helfen fleißig mit.
Abends fährt Gabi nochmal weg, um nach Nalongos Kindern zu schauen, die leider krank sind. Währenddessen haben sich Margret und ich uns darum gekümmert alle Weihnachtskarten für die resettled Kinder zu ordnen. Der Tag endet mit meinem Tagebucheintrag während Aisha, Joane und Johnson kichernd im Hintergrund Skyjo spielen. Margret und ich hatten es ihnen gestern beigebracht. Ein voller Erfolg. Sie lieben das Spiel.

 

19. November (Gabi)

Den Vormittag haben wir heute im Sonrise Baby Home verbracht und einen kleinen Neuankömmling begrüßt. Die kleine Gift ist 2 Wochen alt. Unsere liebe Auntie Peace hat sich Gift näher angesehen und einen schlimmen Verdacht geäußert, dass die kleine Maus eventuell das Down-Syndrom haben könnte. Ein Besuch im Krankenhaus hat diesen Verdacht leider bestätigt. Es ist aber dennoch beruhigend zu wissen, dass sie im Baby Home auch mit dieser Erkrankung gut aufgehoben ist.

Außerdem haben wir den Tag noch genutzt, um die ersten Weihnachtsgeschenke zu verpacken. Zunächst einmal nur für die Baby’s, die mit ihren Familien wiedervereint werden konnten, aber dennoch weiter von Sonrise betreut werden. Es war zugegebenermaßen eine kleine Herausforderung, die kleinen neugierigen Baby’s im Heim davon abzuhalten, uns dabei “helfen” zu wollen. Als Belohnung wurden wir mit Blumen von den Kindern überhäuft. Nach dem Verpacken der Geschenke haben wir neun der wiedervereinten Kinder persönlich besucht und neben dem zugegebenermaßen etwas verfrühten Weihnachtsgeschenk auch noch weitere Mitbringsel in Form von Lebensmitteln an die Familien übergeben. Die Freude bei den Kindern und Familien war riesengroß.

Am Abend hat uns Aisha mit einem besonders leckeren Abendessen überrascht. Frisch gebackene Brötchen, Kürbissuppe sowie Hähnchen mit Backkartoffeln. Ein perfekter Abschluss eines schönen Tages.

 

20. November 2024, (Margret):

Heute sind wir wieder zu einigen Kindern gefahren, die zurück in ihre Familien konnten, aber weiterhin Unterstützung bekommen. Unser Bus wurde wieder mit Reis, Zucker, Mehl, Seife und Öl sowie den Weihnachtsgeschenken für die Kinder ausgestattet. Uns stand eine etwas längere Fahrt in Richtung Kenianische Grenze bevor, vorbei an wunderschöner hügeliger Landschaft und unendlicher Weite an Reisfeldern. Zu Beginn noch auf gut ausgebauten Landstraßen, ging es später über abenteuerliche Lehmwege tief in die Dörfer. So ging es zum Beispiel zu Kirabo, einem Mädchen ohne Arme, welches mit ihrer Familie in typischen Lehmhütten wohnt. Sehr beeindruckend, das zu sehen!
Bei einem anderen Mädchen Ruth wurde bei dem Besuch festgestellt, dass es für sie keine Matratze gibt, die sie wegen einer Krankheit am Kopf dringend benötigt. Kurzerhand ging es zu einem Geschäft, eine Matratze kaufen. Leider fallen wir als Muzungus natürlich sehr auf, so dass gerne ein Spezialpreis verlangt wird. Gut, dass wir zwei Locals dabei hatten! Zurück in Jinja sind wir mit Joseph und Catherine essen gegangen, es gab Pizza und Quesadillas 😊

Drei Sachen haben wir heute auf unserer Reise gelernt:
– Direkt vor uns gesehen: Wenn Bremsen an einem Fahrrad defekt sind, ist es überhaupt kein Problem, man kann ganz easy mit dem Flip Flop am Rad bremsen 😱
– In den Dörfern gibt es keine richtigen Adressen, so dass es normal ist, dass man die grobe Richtung kennt, sich dann aber vor Ort so lange durchfragt, bis man die Familie gefunden hat.
– Wenn einem ein Bodaboda-Fahrer hinten drauf fährt und dieser zwar etwas schlecht gelaunt, aber wohlbehalten weiterfährt, ist es kein Grund zur Beunruhigung, noch nicht mal Grund genug nachzuschauen, ob hinten am Auto eine Delle ist 😂

Abends sind wir noch mal kurz zu den Mädchen im Transition Home gegangen und haben den Tag anschließend ruhig ausklingen lassen.

21. November 2024, (Monika):

Heute öffnet der Weihnachtsmarkt in Düsseldorf. Im weit entfernten Uganda ist dagegen nicht an Glühwein zu denken. Die Sonne steht senkrecht und es ist schwül warm, aber dennoch bereitet man sich auch hier schon auf Weihnachten vor.
Die Mädchen aus dem Transition Home von gegenüber haben nun Winter- / Weihnachtsferien und sollten sich heute auf den Weg zu ihren Verwandten machen. Leider können sie die Reise nicht antreten, da es in der Nacht so viel geregnet hat, dass viele Straßen nicht passierbar sind.
Wir besuchen sie erneut und verbringen noch ein wenig Zeit mit ihnen. Wir hatten es ihnen versprochen, dass wir uns noch verabschieden würden, bevor Margret am Freitag die Heimreise antritt.
Unser berühmtes Skyjo Spiel haben wir natürlich mitgenommen. Die Mädels lieben das Spiel genauso wie wir. Gabi ist indes zuhause geblieben und hat ein paar organisatorische Dinge erledigt.
Im Mittag treffen wir uns zum Mittagessen im Gästehaus und nachmittags setzen wir unsere Reise zu den resetteled Kindern fort. Begleitet von Catherine und Joseph geht es heute zu Larry, Asiku, Maliki, Daniel, Mark und Bethany. Zum Glück wohnen alle in Jinja, sodass wir keine weite Autofahrt auf uns nehmen müssen.
Die Unterkünfte ihrer Familien sind schlicht. Teilweise leben sie in einfachsten Lehmhütten mit wenig Platz und Licht. Aber überall freut man sich über unseren Besuch und die Geschenke, die wir im Gepäck haben. Sie sind als Weihnachtsgeschenke gedacht, die wir vorzeitig überreichen. Für jede Familie gibt es Posho, Reis, Zucker, Öl und Seife. Und für die resettled Kinder gibt es ein Weihnachtsgeschenk mit zugehöriger Weihnachtskarte ihrer Sponsoren. Die liebevoll gestalteten Karten hatten wir aus Deutschland mitgebracht.
Für Daniel und Mark machen wir einen Abstecher zum Haus von Damali, dem alten Baby Home. Beide leben vorübergehend bei Damali, da sie nicht resetteled werden konnten. Mark hat leider keinerlei bekannte Verwandte und Daniel ist von seinen Verwandten im Stich gelassen worden, sodass beide bei Damali Obhut finden.
Zurück im Gästehaus überrascht uns Aisha noch mit selbstgemachtem super leckeren Bananenkuchen, bevor wir den Abend ausklingen lassen.

 

22. November 2024 (Gabi)

Heute standen viele administrative Aufgaben an. Die Danke-schön-Karten wurden vorbereitet für viele kleine Kinder-Hände oder -Füße, die weiteren Projektausgaben geplant und Abrechnungen vorgenommen. Aisha und Joanne freuten sich wie kleine Kinder über Schokolade aus Deutschland. Gegen Mittag stand ein weiterer Abschied an. Unsere liebe Margret reiste heute ab. Wir werden sie sehr vermissen. Abends fand dann noch das jährliche Gespräch inklusive Abendessen mit den Direktoren an.

23. November (Monika)

Hätten Gabi und ich eine Wette abschließen müssen – wir hätten sie definitiv gewonnen. Joseph war mal wieder spät dran. Deutsche Pünktlichkeit funktioniert in Uganda nicht so richtig. Also sind wir später nach Kamuli gefahren als geplant, aber dafür konnten wir die Wartezeit ganz gut überbrücken.

Ich hatte in der Nacht zuvor vor Aufregung kaum schlafen können. Es ist für mich etwas Besonderes, die Kinder aus dem Children’s Home heute nochmal zu sehen. Viele von ihnen sind mir regelrecht ans Herz gewachsen. Sie hatten mir letzte Woche noch ganz tolle Briefe geschrieben.

Da Joseph also noch auf sich warten ließ, habe ich die freie Zeit genutzt, um den Kindern Briefe zurück zu schreiben.

Währenddessen bekamen wir noch Besuch. Dennis kam mit einem Freund vorbei, der die Weihnachtsgeschenke der Kinder bastelt. Sie bekommen dieses Jahr ein handgefertigtes Notizbuch mit recycelten Blättern und einem aus Leder gearbeiteten Einband, der ihren Namen trägt. Etwas ganz Besonderes für die Kinder. Dennis und sein Freund waren nur kurz zu Besuch, um uns ihre tolle Arbeit, die sie in die Notizbücher stecken, zu zeigen.

Ich war gerade fertig mit dem Schreiben aller Briefe als Joseph endlich eintraf. Er hatte sich verspätet, weil noch etwas kurzfristig am Auto repariert werden musste.
Auch Gabi konnte die Wartezeit gut nutzen. Sie hatte sich mit Aisha abgestimmt was finanziell für den Einkauf der Medikamente benötigt würde. Einmal im Jahr wird aus dem Spendentopf “Urgent Needs” ein Großeinkauf an Medikamenten finanziert, die die Heime möglichst für ein paar Monate mit dem Nötigsten versorgen sollen (z.B. Malaria Tests, etc.). Aisha würde sich heute auf den Weg in die Stadt machen und eine Großbestellung abholen.

Der Weg nach Kamuli ging schneller als gedacht. Als wir dort eintrafen gab es erstmal Mittagessen für alle in ihren Häusern. Anschließend haben wir mit den Kindern Weihnachtspost gebastelt. Jedes Kind durfte eine “Thank You” Karte basteln, um sich bei seinen Sponsoren zu bedanken. Gabi nimmt diese Karten traditionell mit zurück nach Deutschland und verteilt sie anschließend.

Die Kinder hatten sichtlich Spaß an dieser kreativen Aufgabe. Sie konnten schreiben, malen und Fingerprints machen.

Am Ende des Bastel-Nachmittags mussten Gabi und ich uns jedoch wieder von den Kindern verabschieden. Es kommt mir wie in einem Deja-vu vor. Auch letztes Jahr musste ich den Tagebucheintrag bei der Verabschiedung aus Kamuli schreiben. Damals wie heute kann ich sagen: ein Teil meines Herzens ist hiergeblieben.

Zurück in Jinja angekommen sehen wir mit Freude, dass der Einkauf der Medikamente erfolgreich war. Kisten türmen sich in unserem Wohnzimmer. Den Abend verbringen wir noch damit die “Thank You” Karten der Kinder zu sortieren, bevor wir müde ins Bett fallen.

23. November (Magret)

Für mich begann der Tag heute um 3 Uhr nachts. Mit zwei Bananen im Gepäck als Frühstück startete der Transfer vom Hotel zum Flughafen Entebbe.

Es waren beeindruckende 3,5 Wochen und bin noch überwältigt von den vielen Erlebnissen, Eindrücken und neuen Erfahrungen. Für mich war es das erste Mal Uganda, sogar das erste Mal Afrika und vielleicht auch weil es kein klassischer Urlaub war, war es so intensiv.

Gabi hat ein tolles Programm zusammengestellt, so dass wir möglichst viel von den einzelnen Häusern sehen und erleben konnten. Es ist beeindruckend, vor Ort auch selber zu sehen, wie die Spenden genutzt werden, sei es für einen Brunnen für sauberes Wasser oder Medizin, und wie sehr sich z.B. die Menschen über die Klamotten aus den Spendenkoffern gefreut haben. Die Freude in den Kinderaugen, trotz der Schicksalsschläge, die sie schon hinter sich haben, hat uns alle mitgerissen. Oft lagen Mitgefühl und Trauer auf der einen Seite, und ausgelassenes Toben und Spielen auf der anderen Seite sehr nah beieinander.

Die Energie und Herzlichkeit der Menschen, mit der wir empfangen wurden, hat mich sehr berührt! Beeindruckend fand ich die Geschichten z.B. von Damili oder Daniel, die damals selber im Heim ausgewachsen sind und durch ihren unermüdlichen Einsatz nun selber den Kindern eine Perspektive für ihr Leben geben. Ich bin unfassbar dankbar für diese Reise und die Erfahrungen, die wir machen durften!

24. November (Gabi)

Wir sind nun wirklich voll und ganz in der Regenzeit angekommen. Nach einer Regenschauer in der Nacht und auch am frühen Morgen war die Straße nach Wakikoola vorübergehend nicht befahrbar. So fiel der geplante Gottesdienst für uns für heute aus. Die freie Zeit haben wir dafür genutzt, die Danke-schön-Karten für die Mädchen vorzubereiten.

Nach dem Mittagessen sind wir dann zum Mirembe Cottage gefahren und haben fleißig mit den Kindern wunderschöne Karten gestaltet. Danach hatten wir noch Zeit, mit den Kindern ein wenig zu spielen. Onkel Jospeh wurde regelrecht von den Mädchen belagert. Jeder wollte einmal in die Luft gewirbelt werden. Auf der Rückfahrt konnten wir noch eine Gruppe Frauen in der Schule beobachten, welche schon den Matoki für morgen vorbereiteten. Morgen ist ein großer Tag für die Kinder der Top Class des Kindergarten. Die Zeugnisvergabe steht an. Alle sind schon ganz aufgeregt.

 

25. November 2024, (Monika):

Selten habe ich mich so auf eine Dusche gefreut wie heute. Spoiler vorab: ich musste Tanzen – und das war ganz schön anstrengend. Respekt an alle ugandischen Frauen, die den ultimativen Hüftschwung beherrschen.
Der Tag heute fing etwas ruhiger an. Wir hatten zum Glück Zeit mal eine Stunde länger zu schlafen. Kurz nach dem Mittagessen kam Damali zu Besuch. Sie wollte noch ein paar organisatorische Dinge mit Gabi besprechen, aber vor allem wollte sie sich persönlich verabschieden. Morgen fliegt sie nach Kanada. Sie ist eingeladen dort einen Vortrag über die Sonrise Ministries zu halten. Die Verabschiedung war überraschend anders als ich gedacht hatte. Es war wahrlich ein spiritueller Moment. Nalongo, Aisha, Joane, Gabi und ich haben uns im Wohnzimmer auf den Boden um Damali gekniet und unsere Hände auf ihren Rücken gelegt. Dann fing Joane an ein Gebet zu sprechen, als nächstes Nalongo und dann ging es reihum im Kreis. Alle haben dafür gebetet, dass Damali eine sichere Reise hat und wohlbehalten zurückkehrt. Gabi kannte den Brauch bereits. Für mich war es neu und es war wahrlich ein besonderer Moment.
Kurz nachdem Damali weg war, traf Joseph ein. Er hat uns alle gegen Mittag zum Mirembe Cottage gefahren. Das Schuljahr endet und heute hat die Graduation-Feier der Topclass stattgefunden. Unter den Graduierten befanden sich Marry, Keem, Flavia, Gabi und Emily. Joanes Kinder. Da durften wir natürlich nicht fehlen. Die Topclass ist der scheidende Jahrgang des Kindergartens. Alle Kinder der Topclass kommen mit Beginn des neuen Schuljahres in die erste Klasse.
Als wir am Mirembe Cottage eintrafen hörten wir bereits von weitem laute Musik. Es waren Zelte aufgebaut und alle Besucher (hauptsächlich die Eltern der Kinder) hatten sich schick gemacht. Es leuchtete förmlich von bunten afrikanischen Kleidern.
Wir wurden gebeten uns in die erste Reihe zu setzen. Und dann ging es los. Die Schüler aller Jahrgänge hatten ein buntes Programm vorbereitet. Dabei stand Tanzen im Mittelpunkt. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnten: die Zeremonie hat ganze 6 Stunden gedauert. Irgendwann wurden natürlich auch die Muzungus zum Tanzen aufgefordert. Da Gabi sich leider am Fuß verletzt hatte, musste ich “alleine” die Tanzfläche betreten. Die Kinder hatten mich von meinem Platz abgeholt. Das Geschrei / Gelächter war groß. Ich denke das mit dem Hüftschwung ist bei mir noch ausbaufähig. Aber alle hatten Spaß. Das ist ja die Hauptsache.
Das Highlight aber kam zum Schluss, als unser Topclass-Absolventinnen ihre Urkunden erhalten haben. Gabi wurde gebeten die Urkunden an alle Kinder auszuhändigen. Zuvor hat sie noch ein paar Worte ans Publikum gerichtet und den Eltern gesagt, dass sie stolz auf ihre Kinder sein können und dass Bildung wichtig ist. Alle waren von ihren Worten angetan und so wollten sie auch noch ein Graduierten-Foto mit ihr gemeinsam haben. Ich musste kurzfristig als Fotografin einspringen und darf nun der Schule Bilder zur Verfügung stellen. Schade, dass Ania nicht dabei war. Wir hätten sie heute sehr gut gebrauchen können.
Zuhause im Gästehaus hat Nalongo noch Gabis Fuß verarztet und dann haben wir den Abend ausklingen lassen.

 

26. November 2024 (Gabi)

Wir waren heute ein letztes mal für diese Reise im Sonrise Baby Home und konnten mit den Baby’s zunächst ein wenig Spielen. Nach dem Mittagessen hieß es auch mit den Baby’s Finger- oder Fußabdrücke nehmen für die Danke-schön-Karten an die Spender für die Weihnachtsgeschenke. Ein wildes Durcheinander, bis wir endlich alle Abdrücke hatten und jedem Kind zur Belohnung noch einen Lutscher aushändigten. Da ein stärkerer Regen zu erwarten war, mussten wir sehr plötzlich aufbrechen. So kamen wir ausnahmsweise früher im Gästehaus an, als gewöhnlich.

 

27. November 2024, (Monika):

Wer hätte gedacht, dass man sich in Uganda mit den 16 deutschen Bundesländern und ihren Landeshauptstädten befasst? Ich war zumindest sehr verwundert eine entsprechende Seite hierzu im Atlas für weiterführende Schulen zu finden. Nur stimmte deren Inhalt nicht ganz. Düsseldorf wird hier als “Dusseldolf” bezeichnet und Saarbrücken kommt als “Saarbricken” daher. Das beste jedoch: München taucht gar nicht erst auf 😂 … wenn bloß Markus Söder davon wüsste!
Die Tatsache, weshalb ich Zeit hatte in diesem Buch zu blättern, wirft natürlich die Frage auf, was wir eigentlich heute gemacht haben. So viel schonmal vorab: es war ein langer anstrengender Tag.
Heute Morgen fing alles noch entspannt mit einem guten Frühstück an. Ivan war noch zu Besuch bei uns im Gästehaus, um die Abrechnung mit Gabi zu machen und danach sind Aisha, Joane, Nalongo, Gabi und ich zum Christmas Shopping in die Stadt gefahren.
Wir hatten uns in mehrere Teams aufgeteilt. Während Dennis & Co. den Einkauf für das Children’s Home übernommen haben, haben wir uns primär auf die Mädchen aus dem Mirembe Cottage fokussiert.
Joane hatte eine Wunschliste der Kinder im Gepäck. Jedes Mädchen durfte ihr im Vorfeld sagen was es sich am meisten wünscht. So haben sich die Jüngsten z.B. einen Teddybär gewünscht und die Älteren z.B. ein Handtuch, eine Trinkflasche oder einen Deoroller. Aber auch Wünsche nach Kleidung oder Schuhen waren dabei.
Wir sind in ein großes Einkaufszentrum nach Jinja reingefallen, um alles zu besorgen. Dabei mussten wir natürlich immer auch aufs Geld achten. Um sicher zu gehen, dass wir den Kindern einen Wunsch erfüllen können, sind wir nach Prioritäten vorgegangen.
Am Ende ist kaum noch etwas übrig geblieben. Das bisschen was jetzt noch da ist, investieren wir morgen noch in ein paar Dinge, die allen Kindern gleichermaßen zu Gute kommen.
Nach dem anstrengenden Shopping Tag haben wir Aisha, Joane und Nalongo noch zum Abendessen eingeladen.
Der Tag endete zuhause allerdings noch mit einem Besuch von Daniel und Amos, die ebenfalls noch mit Gabi abbrechnen mussten.
Anschließend sind alle total müde ins Bett gefallen.

 

28. November 2024 (Gabi)

In Uganda passiert leider vieles auf den letzten Drücker. Selbst so wichtige Dinge wie die Überprüfung der Quittungen zum Einsatz der Spenden. Leider werden auch viele Terminzusagen einfach nicht eingehalten. So haben wir den Vormittag damit verbracht, auf Menschen zu warten, die nicht kamen. Die Zeit haben wir unterschiedlich genutzt. Während ich alle Finanzen nochmals überprüft habe, packte Monika schon mal ihre Koffer für ihre Weiterreise nach Kenia und Tansania. Am Nachmittag fuhren wir dann in die Stadt die restlichen Medikamente einzukaufen. Ein kurzer Zwischenstopp im Gästehaus erbrachte zumindest einen Teilerfolg zur Abrechnung, aber auch ein unerwartetes Wiedersehen mit einigen der älteren Kinder des Sonrise Children’s Home. Danach ging es wieder in die Stadt, um die noch fehlenden Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Auch der Abend stand wieder im Zeichen von Buchführung und Überprüfung von Quittungen. Morgen heißt es dann gegen Mittag Abschied nehmen von den lieben Menschen rund um die Sonrise Ministries. Dann geht es nach Entebbe, wo wir eine Nacht in einem Hotel verbringen, von wo aus es zumindest für mich am Folgetag schon sehr früh zum Flughafen geht.

 

29. November 2024 (Monika)

Was für ein Trubel auf den letzten Metern.

Es fing heute Morgen um 06:30 Uhr an. Ich bin extra noch im Schlafanzug nach draußen, um mich von Aisha zu verabschieden und sie nochmal zu drücken. Sie musste heute früh nach Kampala für einen beruflichen Termin und wollte anschließend weiterreisen, um zur Hochzeit ihrer Freunde zu gelangen, die am Wochenende stattfindet.

Ich lag gerade wieder im Bett als um 07:15 Uhr Dennis vor der Tür stand und hämmerte. Also bin ich wieder im Schlafanzug nach draußen. Er wollte noch eine Quittung für Gabi abgeben. Die musste ich kurzerhand wecken.

Dennis kam allerdings nicht allein. Im Auto saßen viele Kinder aus dem Children’s Home. Er war auf dem Weg zum Arzt / ins Krankenhaus mit ihnen. Einigen ging es nicht so gut. Catherine, die Älteste der Kinder, sagte sie hätte Anzeichen einer Grippe.

Ich bin nach dem kurzen Besuch wach geblieben und habe meinen Koffer fertig gepackt. Heute ist der letzte Tag in Jinja.

Als wir beim Frühstück waren kamen auch gleich die Nächsten. Joseph musste noch mit Gabi Abrechnungen machen und Big Moses kam um Weihnachtsgeschenke abzuholen, die wir für seine Kinder vorbereitet hatten.

Es war ein ständiges Kommen und Gehen.

Bis wir gegen 13 Uhr selbst abreisen mussten. Richard hat uns zum Flughafenhotel nach Entebbe gefahren.

Dort haben wir ihn in der Nähe noch in einem netten Lokal am Viktoriasee zum Essen eingeladen. Anschließend sind wir zurück zum Hotel, um uns auf den Reisetag morgen vorzubereiten. Für Gabi geht es zurück nach Deutschland und ich fliege morgen nach Nairobi. Ich habe zum Glück noch ein paar Tage Urlaub, bis es zurück in den Alltag geht.

 

30. November 2024 (Gabi)

Heute heißt es endgültig für dieses Jahr Abschied nehmen von Uganda und den lieben Menschen hier. Dieses Land ist so sehr zu meiner zweiten Heimat geworden, dass es mir zunehmend schwerfällt, wieder abzureisen. Natürlich freue ich mich auf meine Familie und Freunde in Europa und darauf, sie alle bald wiederzusehen. Aber auch in Uganda sind diese wunderbaren Menschen rund um Sonrise so sehr Familie und Freunde geworden, dass ein Teil meines Herzens für immer dort bleiben wird. Es ist schön zu wissen, dass ich sie spätestens in 2025 wiedersehen werde.

 

30. November 2024 (Monika)

Die Abreise ist für mich heute ausnahmsweise eine Weiterreise. Nach dem Frühstück bin ich zum Flughafen aufgebrochen und nach Nairobi geflogen. Vor mir liegen 2,5 Wochen (Abenteuer-) Urlaub in Kenia und Tansania.

Ich bin eben sicher gelandet und habe mich in meiner neuen Unterkunft eingefunden. Die Ankunft in Kenia war super. Es ist zwar überraschenderweise kühler als in Uganda aktuell, aber das könnte sich ggf. auch ändern.

Jedenfalls habe ich mich direkt wohl gefühlt, als ich mit “jambo” begrüßt wurde. Das heißt “hallo” und das sagt man hier in Kenia genauso wie in Uganda. Ein paar Wörter habe ich auf der Taxifahrt schon gelernt. “Hakuna matata” heißt übrigens “no problem” und “asante sana” bedeutet “thanks a lot”.

Gleich zum Abendessen bin ich mit Pascal verabredet. Seine Familie kommt aus Uganda und er lebt an der kenianisch / ugandinschen Grenze. Wir werden uns sicher viel zu erzählen haben. Ich vermisse Uganda jetzt schon, aber viel mehr als das Land sind es die Menschen, die Kinder, die Caregiver, die Freunde, die ich getroffen habe. Es wird sicher noch ein paar Wochen dauern bis ich verarbeiten kann was wir alles in Uganda erleben durften. Mein großer Dank gilt Gabi, die es möglich gemacht hat uns erneut einen Einblick in das Projekt zu gewähren und die uns ihre ugandische Familie näher gebracht hat. Voller Überzeugung kann ich sagen, dass das Sonrise Projekt ein wundervolles Projekt ist. Jeder Cent, der via Peace’s Hope investiert wird, kommt zu 100% dort an und das ist beispiellos. Es ist das Result des selbstlosen ehrenamtlichen Engagements der Vereinsvorsitzenden & eines tollen Teams aus Deutschland, die im Hintergrund argieren. Danke euch allen ♥️